Lahm: "Den Jungen würde es gut tun, das Tor zu tragen"

Bayern-Kapitän Philipp Lahm ist froh, die Generation um Oliver Kahn und Michael Ballack erlebt zu haben. Er habe dabei viel gelernt - vieles, was er bei den heute nachrückenden Talenten vermisst.
München – Das kennt eigentlich jeder Hobby-Vereinsfußballer. Bälle aufpumpen, Hütchen und Leibchen tragen - dafür sind die jungen Spieler, die aufrücken, zuständig. Sie müssen sich die Sporen verdienen. Doch in der heutigen Zeit ist es wohl im Profi-Fußball nicht mehr so. Alles wird ihnen abgenommen.
Denn dies kritisiert kein geringerer als Philipp Lahm. Gerade die Einstellung vieler junger Spieler passt dem Weltmeister-Kapitän nicht. „Heute haben wir überragende junge Kicker. Aber manchmal denke ich, dass es den Jungen, die so talentiert sind, vielleicht ganz gut getan hätte, mal das Tor tragen zu müssen“, sagte Lahm der „Süddeutschen Zeitung“. Er selbst habe den Respekt vor dem Alter durch die Generation Oliver Kahn und Michael Ballack gelernt und sei froh, diese erlebt zu haben.
Eine Rückkehr in die Nationalmannschaft schließt er weiterhin kategorisch aus. Für die kommende Europameisterschaft in Frankreich hat sich Lahm eh schon etwas anderes vorgenommen. „Ich freue mich jetzt schon drauf, die nächste EM mit Freunden beim Grillen anzuschauen“, verriet er.
Von seinem letzten Länderspiel hat Lahm ein besonderes Erinnerungsstück: Das Trikot aus dem WM-Finale. Allerdings besitzt er es nicht, weil er es unbedingt behalten wollte. Es gibt einen anderen Grund: "Niemand wollte mit mir tauschen."