Lahm-Buch: Mitspieler lesen heimlich
Bayern-Kapitän Philipp Lahm signiert bei Hugendubel – und findet, das 1:1 in Neapel „war kein Rückschritt”.
München - Mittlerweile ist die fünfte Auflage gedruckt. 170000 Exemplare von Philipp Lahms Buch „Der feine Unterschied” (Kunstmann Verlag, 272 Seiten, 19,90 Euro) sind derzeit im Umlauf. Laut Verlag ist das Werk des Nationalelf- und Bayern-Kapitäns zum absoluten Bestseller geworden, rund 100000 sind verkauft.
Am Donnerstag kamen ein paar mehr dazu. Im „Hugendubel” am Stachus signierte Lahm sein Ende August erschienenes Buch – samt unzähliger Handyfotos. „Es macht einfach Spaß zu lesen”, gab Lahm eine weitere Kaufempfehlung ab, „vor allem für junge Leser, die wissen wollen, wie man Profifußballer wird.” Seine eigene Wertung: „Ein nettes Buch.” Nicht für alle Betroffenen. Frag’ nach bei Louis van Gaal, Rudi Völler oder Felix Magath, die mit ihren Arbeitsmethoden ziemlich schlecht wegkamen. „Ich hatte nach der Vorveröffentlichung mit ein wenig Gegenwind gerechnet”, sagte Lahm, „aber nicht mit einem Orkan.”
Ruhig war die Nachfrage innerhalb der Mannschaft. Sehr ruhig, gegen null. „Jeder, der mich fragt aus dem Team, bekommt auch eines”, meinte Lahm, „aber bisher kam noch keiner. Vielleicht lesen sie es ja heimlich. Doch denen erzähle ich ja nichts Neues in dem Buch.”
Sollte es eine Neufassung mit einem Kapitel über die aktuelle Spielzeit geben, würde Lahm sicher nach der Saison am liebsten „Wie wir das Triple holten” drüberschreiben. „Ich würde nicht sagen, dass das 1:1 in Neapel ein Dämpfer für uns war”, sagte Lahm, „es läuft dennoch sehr, sehr gut, aber wir sind noch nicht am Ziel, für uns zählen Titel.” Der nächste Schritt: Am Sonntag (17.30 Uhr) bei Hannover 96, dort verlor Bayern - noch mit Trainer Louis van Gaal – Anfang März in desolatem Zustand 1:3. Lahm: „Wir wollen dort zeigen, dass wir zu Recht ganz oben stehen in der Bundesliga und unseren Vorsprung ausbauen. Es wird schwer, uns zu schlagen. Allerdings ist Hannover eine gute Mannschaft, die sehr stabil spielt, gut drauf ist und einen guten Eindruck macht.”