Lahm bleibt Kapitän – vorerst
Löw verzichtet gegen Belgien auf Ballack – und zögert somit die Entscheidung hinaus.
FRANKFURT Joachim Löw hat leichtes Spiel. Er kann einfach der Argumentation des anerkannten und erfahrenen Fußball-Lehrers Jupp Henyckes folgen. Der nämlich ersparte Michael Ballack den weiten Auswärtstrip mit Bayer Leverkusen in der Europa League in die Ukraine, argumentierte mit der noch nicht ausreichenden Fitness nach seiner dreimonatigen Verletzungspause. Ballack schob Sonderschichten im Rheinland.
Wenn Bundestrainer Löw am Freitagmittag seinen Kader für die beiden EM-Qualifikationsspiele in Belgien (3. September) und gegen Aserbaidschan (7.9. in Köln) bekannt gibt, wird der Name des Bundesliga-Rückkehrers fehlen. Damit gewinnt Löw in der Kapitänsfrage Zeit und verschiebt die Entscheidung zwischen Ballack und seinem WM-Stellvertreter Philipp Lahm auf die nächsten Quali-Spiele im Oktober. Unterdessen untermauerte Lahm vor dem ersten Pflichtspiel nach der WM noch einmal seinen Anspruch auf die Spielführerbinde „Meine Meinung ist immer noch dieselbe wie vor sechs Wochen“, sagte Lahm dem „Münchner Merkur“. Der 26-Jährige weiter: „Ich weiß nicht, ob Michael damit ein Problem hat. Ich habe keines. Wenn Michael Kapitän wird, ändert sich für mich nichts.“
Derweil ergriff Bastian Schweinsteiger erneut Partei für Ballack. „Er hat viel für dieNationalelf geleistet, und wäre er nicht verletzt gewesen, gäbe es diese Debatte gar nicht“, sagte er der „SZ“. ps