Kuriose Elfmeter gegen Bayern: Nagelsmann, Stieler und der "Lebensretter"

München - Julian Nagelsmann wusste schnell, was Sache ist, er schlug die rechte Hand vors Gesicht.
Nagelsmann und die Elfer für Leverkusen: "Ich bin ein Freund des VAR"
Kein Groll also auf das Schiedsrichter-Team, weder auf das in Leverkusen noch auf den Kölner Keller – anders als vor vier Wochen bei der Pleite in Mönchengladbach nach der Roten Karte für Dayot Upamecano wegen Notbremse.
Damals tobte der Bayern-Trainer ("Weichgespültes Pack!"), diesmal lobte er: "Ich bin ein Freund des VAR. Es war korrekt, es waren zwei Elfmeter und demnach im Sinne der Fairness."
Leverkusen gegen Bayern: Schiri Stieler muss sich zwei Mal korrigieren lassen
Der Grund für Nagelsmanns Sanftmut: "Ich hatte beide Male gute Sicht, und daher war es für mich relativ schnell ersichtlich, dass beides Elfmeter waren. Beim ersten Mal habe ich mir gleich gedacht, dass Adli an der Ferse getroffen wurde. Beim zweiten Mal wusste ich, dass es keine Schwalbe war."
Zwei Mal Amine Adli, zwei Mal erst Gelb wegen einer (vermeintlichen) Schwalbe, zwei Mal die Korrektur nach VAR-Einmischung und folgerichtig zwei Mal die Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Stieler: Rücknahme der Gelben Karte, Elfmeter. Damit die Zahlenreihe passte, verwandelte Leverkusens Exequiel Palacios zwei Mal – 2:1. Gab's noch nie in der Bundesliga.
Bayer-Angreifer Adli will Stieler ein Trikot schicken
Stieler bedankte sich bei seinem Kollegen, dem Video-Assistenten Sören Storks: "Er war mein Lebensretter. Der VAR wird immer viel kritisiert, aber das war sehr gut. Ohne sein Eingreifen hätte es heute zwei spielentscheidende Fehlentscheidungen gegeben."
Er nahm es "mit Humor", wie er betonte – was anderes blieb ihm angesichts der zwei Fehlentscheidungen auch nicht übrig. Bayer-Stürmer Adli, an dem einst auch die Bayern interessiert waren, versprach Stieler, ein Trikot zu schicken. Als nette Erinnerung an einen süß-sauren Abend.