Künftige Weltfußballer: Kimmich und Mbappé im elektrisierenden Duell

Frankreichs Kylian Mbappé trifft im direkten Duell auf Bayern- und DFB-Star Joshua Kimmich. Beiden wird zugetraut, in naher Zukunft den Ballon d'Or zu gewinnen.
von  Maximilian Koch
Zwei Spieler, die zu den Superstars dieser EM werden könnten: Frankreichs Kylian Mbappé (rechts) und Deutschlands Joshua Kimmich - hier beim Nations-League-Duell 2018.
Zwei Spieler, die zu den Superstars dieser EM werden könnten: Frankreichs Kylian Mbappé (rechts) und Deutschlands Joshua Kimmich - hier beim Nations-League-Duell 2018. © GES/Augenklick

MünchenHansi Flick (56) macht gerade Urlaub. Der Trainer erholt sich gemeinsam mit seiner Frau Silke von einer anstrengenden Saison beim FC Bayern, erst im September beginnt für Flick ein neues berufliches Kapitel: als Coach der deutschen Nationalmannschaft.

Urlauber Hansi Flick: Ohne EM geht's nicht

So ganz ohne Fußball geht es für Flick deshalb nicht in diesen Tagen. Er schaut sich die EM an - und blickt dabei besonders auf die Bayern-Stars, mit denen er sieben Titel in nur 18 Monaten gewann. Im Fokus: Joshua Kimmich (26), zu dem Flick ein besonders vertrauensvolles Verhältnis pflegt.

Das denkt Hansi Flick über Joshua Kimmich

Und dem er in Zukunft sogar den Weltfußballer-Titel zutraut. "Das Wort 'Verbissenheit' hat oft einen negativen Touch, aber er ist auf jeden Fall sehr, sehr fokussiert, das zeichnet ihn aus", sagte Flick im Bayern-Magazin "51" über Kimmich: "Ich glaube, wenn er es schafft, seinen beispiellosen Ehrgeiz noch ein bisschen besser zu kanalisieren und in die richtige Richtung zu lenken, dann kann er Weltfußballer werden."

Ballon d'Or: Wer 2021 triumphieren will, braucht eine starke EM

Kimmich mit dem Ballon d'Or - ein Szenario, das gar nicht so unrealistisch erscheint. Als einziger deutscher Profi gewann Lothar Matthäus im Jahr 1990 diesen prestigeträchtigen Preis bisher, 1991 wurde Matthäus auch noch als Weltfußballer ausgezeichnet. Klar ist: Wer 2021 triumphieren will, braucht eine starke EM. Das gilt auch für den Superstar der Franzosen: Kylian Mbappé (22).

Deutschland gegen Frankreich: Elektrisierendes Duell Kimmich gegen Mbappé

"Er kann die Nachfolge eines Messi oder Ronaldo antreten", sagte Matthäus über den Angreifer, der auf seiner linken Offensivseite im direkten Duell auf Deutschlands Rechtsverteidiger Kimmich treffen wird. Ein elektrisierendes Duell. Eines, das diesen EM-Auftakt der Mitfavoriten entscheiden kann.

Mbappé, der in seiner Jugend besonders für Portugal-Star Cristiano Ronaldo schwärmte und zahlreiche Poster in seinem Zimmer hängen hatte, strebt den Weltfußballer-Titel an. Und für dieses Ziel will er seinen Klub Paris Saint-Germain womöglich noch in diesem Sommer verlassen. "Er braucht den Glanz des Vereins, die Größe des Vereins. Und da ist Real Madrid ganz oben", sagte Matthäus. Wird Mbappé ein Königlicher?

Zunächst hofft der Stürmer auf den Sieg bei der EM, schon beim WM-Erfolg 2018 gehörte er zu den wichtigsten französischen Akteuren. Mit Rückkehrer Karim Benzema (33) ist der Angriff der Équipe tricolore noch stärker geworden, gemeinsam mit dem Real-Stürmer wirbeln Mbappé und Antoine Griezmann (30/FC Barcelona). Da kommt auf Kimmich und Co. jede Menge Arbeit zu.

Mbappé: "Die Mannschaft ist das Wichtigste"

Oder zerfleischen sich die Franzosen selbst? Zuletzt knirschte es zwischen Mbappé und Stürmer Olivier Giroud, der dem PSG-Star öffentlich Eigensinn vorwarf und sagte: "Die Bälle kommen nicht an." Mbappé konterte: "Wenn ich jemandem etwas zu sagen habe, sage ich es ihm, und es bleibt in der Kabine." Dennoch wolle er aus der Episode "keine große Sache machen", fuhr Mbappé fort: "Die Mannschaft ist das Wichtigste, und das soll uns nicht stören. Unsere Aufgaben sind schwer genug, da können wir keine Stöcke im Rad brauchen."

Bundestrainer Löw vergleicht Kimmich mit Lahm

Das deutsche Team würde sich über weniger Schwung im französischen Spiel hingegen freuen. Auch Kimmich, der von seiner Stammposition im zentralen Mittelfeld nach rechts in die Fünferkette rückt. "Er hat das Pech, dass er auf beiden Positionen Weltklasse ist", sagte ARD-Experte Bastian Schweinsteiger: "Hätten wir einen Rechtsverteidiger wie Dani Alves, würde er nicht da spielen. Aber man kann auch von der rechten Seite das Spiel leiten."

Darauf setzt auch Bundestrainer Joachim Löw. "Der Jo spielt sowieso da, wo es das Beste für die Mannschaft ist", sagte er. Kimmich sei "wie Philipp Lahm". Der frühere Kapitän wollte bei der WM 2014 eigentlich im Mittelfeld spielen, dann wurde Deutschland aber mit Lahm als Rechtsverteidiger Weltmeister. Macht es Kimmich bei der EM genauso? Es wäre die Basis, um in Zukunft Weltfußballer werden zu können. Und Flicks Einschätzung zu bestätigen.

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