Kroos im „Theater“: Er spielt wie ein Handballer

Der Bayern-Profi wird von Manchester United umworben. Im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinales kommt es besonders auf Toni Kroos an.
ps |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bayerns Mittelfeldspieler Toni Kroos ist heiß begehrt bei Manchester United.
dpa Bayerns Mittelfeldspieler Toni Kroos ist heiß begehrt bei Manchester United.

Manchester - Rein fußballerisch muss es sich für Toni Kroos gestern Abend im legendären „Old Trafford“ von Manchester schon mal wie ein Heimspiel angefühlt haben. Ballbesitz, Ballbesitz, Ballbesitz. Ein Pässchen rechts raus, eins links, ein schnelles Anspiel in die Spitze. Und wenn’s sein musste, alles wieder von vorne gegen die United-Defensive. „Wie beim Handball war das“, sagte Thomas Müller.

„Es war ein schwieriges Spiel“, sagte Kroos bei „Sky“, „wir waren wie erwartet dominant. Die Engländer waren mit zehn Mann am eigenen Strafraum, haben alles reingeworfen. Wir haben den Ball gut laufen lassen, die Zwischenräume gesucht.“ Was sein Job war. Kroos in der Rolle des Bayern-Ballverteilers. Engagiert, mit guten Spielverlagerungen, sehr aufmerksam. Als offensive Spitze des zentralen Mittelfeld-Dreiecks mit Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger.

Von dieser Rolle wird er sich verabschieden müssen, sollte er eines Tages für Bayerns Viertelfinal-Gegner United spielen. Am Dienstag konnte sich Kroos bis zur Auswechslung nach 74 Minuten umschauen an seinem möglichen neuen Arbeitsplatz, dem „Theatre of Dreams“. Stadion top, Rasen traumhaft, aber der Fußball von Manchester? Nur Konter, eher Kick’n’Rush. Die Hausherren können sich prima vorstellen, dass Kroos in nicht allzu ferner Zukunft für Manchester United spielt.

Lesen Sie hier: Erst gefeiert, dann geschockt: Schweinsteiger trifft – und fehlt

Coach David Moyes hat ihn bereits beobachtet. „Toni wird gesichert nächste Saison für den FC Bayern spielen“, sagte Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, darüber hinaus sei es „unser Wille“, dass Kroos auch nach 2015 „noch unser Trikot“ trägt. Die Bayern haben die Vertragsgespräche jedoch erst mal bis Sommer zurückgestellt. Kroos ist der einzige Top-Spieler, der seinen Vertrag, der bis 2015 läuft, noch nicht vorzeitig verlängert hat.

Geht es nach Trainer Pep Guardiola, kann es nur ein Ergebnis geben: Kroos bleibt. „Er ist ein sehr guter Kerl“, sagte er in Manchester. Kroos „liebt das Spiel, es ist nicht nur ein Job für ihn, das gefällt mir“. Guardiola habe auch schon mit den Verantwortlichen gesprochen „und meine Meinung gesagt – ich würde ihn gerne behalten“. Durch den Ausfall von Thiago für den Rest der Saison und die Rückspiel-Sperren für Bastian Schweinsteiger und Javi Martínez hat Kroos noch einmal an Bedeutung gewonnen.

Lesen Sie hier: Gegen Manchester United: Die Bayern-Spieler in der Einzelkritik

Kommenden Mittwoch in München wird sich Pep etwas überlegen müssen: Wer besetzt die Zentrale? Wer gibt die Impulse? Die wahrscheinlichste Variante: Lahm auf der Sechser-Position als Ankurbler, davor auf den Halbpositionen Mario Götze und eben Toni Kroos. Selten war der 24-Jährige mit seiner präzisen Schusstechnik so wichtig. Beide Seiten pokern in Sachen Vertragsverlängerung.

Der FC Bayern will Kroos halten, aber nicht um jeden Preis. Kroos, so sieht es aus, will mal testen, wie viel er dem FC Bayern wert ist. Ausgang offen. „Ich könnte es ihm nicht verdenken, wenn er den Schritt wagen wollen würde“, sagte Lothar Matthäus bei „Sky“. Der Ex-Bayern-Kapitän weiter: „Aber ich würde es mir für den FC Bayern und den deutschen Fußball wünschen, wenn er bleiben würde.“

Lesen Sie hier: Lahm: "Das ist eine gute Ausgangsposition fürs Rückspiel"

 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.