Kritik von Breitner: "Da drehe ich durch"

Paul Breitner kritisiert Bayerns Elfer-Verweigerer – und erklärt, warum diese Niederlage die Spieler ihr Leben lang begleiten wird. Schweinsteiger bedankt sich auf Facebook.  
von  ps
Enttäuscht von den Bayern-Kicker: Paul Breitner
Enttäuscht von den Bayern-Kicker: Paul Breitner © firo

Paul Breitner kritisiert Bayerns Elfer-Verweigerer – und erklärt, warum diese Niederlage die Spieler ihr Leben lang begleiten wird. Schweinsteiger bedankt sich auf Facebook bei den Fans

MÜNCHEN Kein Tag ohne Elfmeter. Auch Paul Breitner hatte sein Finale dahoam. 1974 war das, als die deutsche Nationalelf mit sechs Bayern-Profis gegen die Niederlande antrat. Dank Breitner, der per Elfmeter zum 1:1 traf, und half, das Spiel zu drehen. „Seit schlappen 38 Jahren werde ich auf meinen Elfmeter damals bei der WM angesprochen, der verfolgt mich tagtäglich.”

Daraus schlussfolgert der Botschafter des diesjährigen Finals: „Dieses Elfmeterschießen und dieses Finale wird alle Spieler ihr Leben lang begleiten.” Insbesondere Bastian Schweinsteiger. Am Montag postete er auf Facebook: „Zu gestern gibt es leider nicht viel zu sagen, außer, dass es sich immer noch schlimm anfühlt! Danke an Eure Unterstützung! Das war für ein Finale dahoam absolut würdig, an Euch lag es sicher nicht. Wir hätten Euch den Pokal gerne geschenkt. Leider hat das nicht sollen sein!”

Breitner ging im Interview mit „Bayern 3” hart ins Gericht mit den Elfer-Verweigerern: „Ich bin wie alle tief traurig und maßlos enttäuscht, dass Spieler es zulassen, dass ein erst kurz vorher eingewechselter Ivica Olic nach 20 Minuten, in denen er überhaupt noch nicht warmgelaufen ist, einen Elfmeter schießen muss – oder ein Torwart mittendrin in einer Phase, in der er sich eigentlich nur auf die gegnerischen Schützen konzentrieren sollte. Da sind andere dabei, die während des Spiels nicht so viel laufen mussten, um hinterher sagen zu müssen: Mein Gott, ich schaffe den Weg zum Elferpunkt nicht – da drehe ich durch, da kriege ich einen Vogel! Jeder Profi sollte Manns genug sein, egal wie kaputt er ist, egal wie viele Wadenkrämpfe ihn vorher geschüttelt haben, aufzustehen und den Ball zu nehmen. Denn von denen ist doch jeder in der Lage, das Tor aus elf Meter irgendwie zu treffen!” 

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