Kriegt’s Klinsi gebacken?

Der siegessichere KSC verteilt schwäbische Brezel, spottet im Stadionheft – und Bayerns Coach sagt allen Ernstes: „Es ist eine schwierige Aufgabe“
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Hat großen Respekt vor den selbstbewussten Karlsruhern: Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann.
ap Hat großen Respekt vor den selbstbewussten Karlsruhern: Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann.

MÜNCHEN - Der siegessichere KSC verteilt schwäbische Brezel, spottet im Stadionheft – und Bayerns Coach sagt allen Ernstes: „Es ist eine schwierige Aufgabe“

Sie haben einen Traum. Am Samstag (15.30 Uhr, Liveticker auf abendzeitung.de) will der kleine KSC den übermächtigen FC Bayern endgültig in die Krise schießen. Sogar Stefano Celozzi – der 19-Jährige wechselte vor der Saison von Hermann Gerlands kleinen Bayern zu den Badenern – sagt voller Selbstbewusstsein: „Ich will dieses Spiel gewinnen.“ Und damit würden seine Karlsruher Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann weiter ins Wanken bringen. Was der Coach weiß. Natürlich wolle er an seinem Kurs festhalten, jedoch gibt er zu: „Wir haben uns fahrlässig in diese Situation gebracht, jetzt müssen wir sie korrigieren.“

Der KSC jedoch ist in jeder Hinsicht gewappnet für das Duell mit dem angeschlagenen Riesen aus München. Im Presseraum wird es sogar Brezn beziehungsweise schwäbische Brezel aus der Bäckerei Klinsmann aus Stuttgart-Botnang geben.

Horst, der Bruder des Bayern-Trainers, Schwester Barbara und Mama Martha stellen sich dort täglich dem Ansturm der Kundschaft. Mutter Martha ließ ihrem Jürgen eine Extra-Brezel zur Stärkung mitgeben. Und im Stadionheft des KSC wird schnippisch vom Duell „Becker gegen Bäcker“ geschrieben. Edmund Becker heißt der KSC-Trainer, Klinsmann hat einst in Botnang eine Bäcker-Lehre absolviert.

Kriegt’s Klinsi gebacken in Karlsruhe? „Ich freue mich auf das Spiel“, sagt er lachend, „aber ich weiß nicht, wie ich dort empfangen werde – als Schwabe.“ Er habe auch früher mit dem VfB gerne dort gespielt. Allerdings warnt der Coach: „Wir wissen, was für eine schwierige Aufgabe da auf uns wartet.“

Doch davon will Bastian Schweinsteiger nichts wissen. „Nichts anderes als drei Punkte können wir gebrauchen“, sagt er. Es sei kein guter Zeitpunkt, über Fehler in der Vergangenheit zu reden: „Jetzt muss die Antwort auf dem Platz folgen.“ Wohl wahr.

Denn gegen diesen KSC kann der Rekordmeister eigentlich nicht verlieren, wie die AZ-Analyse zeigt:

DER ANGRIFF

Ist eigentlich ein Ein-Mann-Sturm. Gefährlich ist lediglich Sebastian Freis. Der Straßenfußballer aus Wettersbach nahe Karlsruhe hat vier Tore in sechs Spielen erzielt. Aber sonst? Edmond Kapllani war zwar in Liga zwei Torschütze vom Dienst, doch in der Bundesliga geht beim Albaner gar nichts. Er hat seinen Stammplatz auf der Bank – sogar dort ist Bayern mit Lukas Podolski besser besetzt. Dann wäre da noch Joshua Kennedy. Er kam erst am Freitag aus Australien vom Länderspiel zurück. Kennedy hatte vergangenen Saison einen guten Einstand mit vier Treffern in zehn Partien. Jetzt nennen die Fans ihn wieder Chancentod – wie einst in Nürnberg, Dresden, Köln, Wolfsburg, Stuttgart.

DAS MITTELFELD

War vergangene Saison mit Tamas Hajnal top besetzt. Sein Nachfolger Antonio da Silva, zuvor Reservist in Stuttgart, enttäuscht – und ist bei den eigenen Fans unbeliebt. Es gibt schnell Pfiffe, wenn wieder nichts läuft. Und das ist oft der Fall. Außerdem kicken dort die Durchschnittskicker Massimillian Porcello – Stationen zuvor: Bielefeld, Paderborn, Gütersloh – und Michael Mutzel.

DIE ABWEHR

Maik Franz genießt einen zweifelhaften Ruf. Er ist unbeherrscht, aber ein guter Verteidiger. Sein Pech: Häufig treibt ihn sein neuer Partner, Tim Sebastian, zur Weißglut. Da werden sich Luca Toni und Miroslav Klose Chancen bieten – vielleicht sogar irgendwann gegen zehn Karlsruher...

DER TORWART

Markus Miller wurde einst ehrfurchtsvoll „Killer Miller“ genannt, weil er wie ein Teufelskerl durch den Strafraum flog. Erst seit vergangenen Freitag ist er wieder im Training. Zuvor kurierte er eine Gehirnerschütterung aus.

Eine, so Klinsmann, „schwierige Aufgabe“? Nun ja.

O.Trust, R.Franke

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.