Kraft fantastisch - doch der Kaiser will weiter Neuer

Thomas Kraft hatte entscheidenden Anteil an Bayerns Sieg bei Inter Mailand. Trotzdem bleibt der Schalker Torhüter Manuel Neuer Wunschkandidat - zumindest für Franz Beckenbauer.
SID |
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Hielt alles fest im Spiel gegen Inter: Thomas Kraft
dpa Hielt alles fest im Spiel gegen Inter: Thomas Kraft

Mailand, München - Spätestens am Donnerstag wusste Thomas Kraft, wie sich ein echter Star fühlt. Während der junge Torhüter von Bayern München am Mailänder Flughafen in der Warteschlange stand, waren seine Autogramme plötzlich so heiß begehrt wie noch nie. Kein Wunder: Ob Samuel Eto'o schoss, Wesley Sneijder oder Esteban Cambiasso – der Sieger hieß gegen Inter Mailand immer Thomas Kraft.

Die neue Nummer eins trieb die Nerazzurri zur Verzweiflung. Doch derzeit sieht es fast so aus, als ob der 22-Jährige halten kann, so gut er will: Im Sommer ist für ihn als Nummer eins beim deutschen Fußball-Rekordmeister wohl schon wieder Schluss. Der Schalker Nationalkeeper Manuel Neuer bleibt Wunschkandidat. „Manuel Neuer ist für mich der beste Torwart der Welt. Wenn man so einen Mann bekommen kann, sollte man ihn holen“, sagte Ehrenpräsident Franz Beckenbauer und bezeichnete Kraft nach wie vor als Talent.

Allerdings kam auch der „Kaiser“ nicht umhin, die abgeklärte Vorstellung des Youngsters in den höchsten Tönen zu loben: „Absolute Klasse. Samuel Eto'o hat seine Weltklasse gezeigt. Aber er hat seinen Meister gefunden. Und der heißt Thomas Kraft.“

Jetzt habe wohl auch „der letzte Kritiker gesehen, dass er ein guter Torwart ist. Das war fantastisch, wie der gehalten hat“, sagte Torschütze Mario Gomez und fügte hinzu: „Außerdem ist er ein super sympathischer Kerl.“ Sportdirektor Christian Nerlinger attestierte Kraft eine „herausragende Vorstellung“, auch Trainer Louis van Gaal war mit seinem jungen Keeper „sehr zufrieden. Er hat seine Qualitäten gezeigt. Er ist ein sehr guter Reflex-Torwart.“

Kraft selbst blieb angesichts der Lobeshymnen gelassen: „Ich mache mich nicht nervös. Ich habe ganz ordentlich gehalten. Ich stehe doch im Tor, um keine Bälle reinzulassen. Ich hatte auch ein paar Mal Glück“, sagte er nach dem Spiel bescheiden und leise.

In der Winterpause hatte van Gaal ihn überraschend zur neuen Nummer eins bestimmt. Seitdem steht Kraft anstelle von Routinier Jörg Butt (36) im Bayern-Tor. Im Giuseppe-Meazza-Stadion lieferte er nun in seinem zweiten Champions-League-Einsatz sein bisher bestes Spiel für den Rekordmeister ab.

Krafts Vertrag läuft im Sommer aus. Bisher ist die Entscheidung über seine Zukunft völlig offen. Alles hängt davon ab, ob Deutschlands Nummer eins nach München wechselt. Für den Fall einer Verpflichtung von Manuel Neuer hat Kraft schon seinen Abschied aus München angekündigt, dann wolle er „bei einem anderen Verein spielen und die Nummer eins werden“.

Dass sich die Bayern die Millionen für Neuer sparen könnten, hatte zuletzt Torwart-Legende Sepp Maier betont. Kraft habe die „besten Anlagen“, sagte Maier: „Meine Hoffnung ist: Kraft wird der neue Sepp.“ Stefan Effenberg dachte nicht an Maier, aber wohl an „Titan“ Oliver Kahn, als er nach dem Triumph in Mailand über Kraft sprach: „Das war richtig stark, was der Kahn da geboten hat. Entschuldigung, ich meine natürlich Kraft...“

 

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