Kraft auf Abruf
München - Lediglich 16 Spieler standen Interimscoach Andries Jonker beim Montagstraining zur Verfügung. Mario Gomez und Daniel van Buyten trainierten solo auf einem Nebenplatz, der am Sprunggelenk verletzte Breno fehlte wie Reha-Patient Ivica Olic. Beim Spielchen Acht gegen Acht standen Jörg Butt und Drittliga-Keeper Rouven Sattelmaier im Tor.
Und Thomas Kraft? Der Stammtorhüter auf Abruf fehlte. Trainingskiebitze witzelten, ob er nach seinem Patzer, der zum 1:1 in Nürnberg geführt hatte, bereits zu den Amateuren abserviert worden sei. Natürlich nicht. Kraft (22) litt schon seit längerem unter Rückenbeschwerden, soll auch für die Partie beim Club gespritzt worden sein. Daher die Trainingspause.
Dennoch dürfte der insgesamt 16. Profi-Einsatz sein wohl vorerst letzter gewesen sein. Laut „Bild“ hatten auch die Kapitäne Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger intern dafür plädiert, wieder auf den erfahrenen Jörg Butt, der Ende Mai 37 Jahre alt wird, zurückzugreifen. Coach Jonker ließ den erneuten Wechsel am Montag offen: „Ich muss meine Gedanken ordnen. Deshalb möchte ich mich nicht äußern. Ich mache mir am Dienstag darüber Gedanken.“
Nach der Rauswurf-Begründung van Gaals, die sich im Kern auf den Torwart-Wechsel im Januar konzentrierte, wird es für Kraft schwer sein, beim FC Bayern wieder Fuß zu fassen. Seine Zukunft über den Juni hinaus ist offen. Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bezeichnete den Tausch im Tor als „die unnötigste Aktion. Es war gar keine Notwendigkeit.“ Was sich in erster Linie gegen van Gaal richtet – aber auch für die Karriere von Kraft nicht förderlich war.