Kompanys Pausenfüller: Diesen Star muss der FCB-Coach wieder in Form bringen

München – Auf der Theresienwiese werden die Zelte, Buden und die Wilde Maus abgebaut - und beim FC Bayern sind die meisten Topspieler ausgeflogen zu ihren Nationalmannschaften: Es kehrt dieser Tage ein wenig Ruhe ein in München – wie so oft während der Länderspielpausen im Herbst. Zeit zum Durchatmen.
Bayern-Spieler bekommen ab Mittwoch eine Auszeit
Am Dienstag versammelte Cheftrainer Vincent Kompany nur eine kleine Trainingsgruppe um Leroy Sané, Leon Goretzka und Eric Dier an der Säbener Straße, Thomas Müller und Manuel Neuer hatten frei, andere Stars fehlten angeschlagen (Jamal Musiala) oder verletzt (Dayot Upamecano, Mathys Tel, Josip Stanisic).
Für Mittwoch hat Kompany eine weitere Einheit angesetzt, dann ist trainingsfrei. Für Bayern geht es erst mit dem Südgipfel gegen den VfB Stuttgart am 19. Oktober weiter. Der Coach selbst wird sich allerdings keine große Auszeit gönnen, es stehen einige Aufgaben an. Die AZ erklärt, welche: Kompanys Pausenfüller.
FC Bayern fehlt laut Matthäus "Balance zwischen Offensive und Defensive"
Die Defensive stabilisieren: Es war das große Thema nach Bayerns 3:3 in Frankfurt am Sonntag: Spielen die Münchner unter Kompany zu risikoreich und konteranfällig nach vorne - oder ist die Taktik genau richtig? "Ich glaube, es ist einkalkuliert, dass es Niederlagen und Punktverluste geben kann", schrieb Ex-Bayern-Kapitän Lothar Matthäus in seiner Sky-Kolumne: "Aber wenn man an diesem Spielstil festhält, kann man auch ganz Großes erreichen."
Was dem Rekordmeister aktuell noch fehle sei "die Balance zwischen Offensive und Defensive", so Matthäus. Kompany muss sich nun die Frage stellen, ob er João Palhinha als Absicherung im defensiven Mittelfeld in die Startelf integriert. Joshua Kimmich könnte auf die Rechtsverteidigerposition rücken.

Upamecano fehlt wohl aufgrund eines Muskelfaserrisses
Die Verletzten ersetzen: Wie Bayern mitteilte, leidet Upamecano seit dem Frankfurt-Spiel an muskulären Oberschenkelbeschwerden. Laut der französischen Tageszeitung "L'Équipe" soll es sich um einen Muskelfaserriss handeln. Die Münchner hoffen, dass Upamecano nach der Länderspielpause im Heimspiel gegen Stuttgart wieder zur Verfügung steht. Dies ist allerdings fraglich. Als Ersatz könnten Dier oder Goretzka innen verteidigen.
Offensiv fehlt Tel vorerst als Alternative, der Franzose war zuletzt aber ohnehin kein Startelfkandidat. Musiala (Schwellung im Hüftbereich) wird nach einigen Tagen Schonung zurück im Mannschaftstraining erwartet. Der Offensivkünstler steht gegen den VfB zur Verfügung.
Kane wirkte in den letzten Bayern-Spielen etwas matt
Harry Kane in Form bringen: Der Engländer, der sich gegen Frankfurt am Oberschenkel verletzte, konnte am Dienstag nicht mit seinem Nationalteam trainieren. Kane absolvierte stattdessen ein individuelles Programm. Ob sein Einsatz am Donnerstag in der Nations League gegen Griechenland gefährdet ist, ist derzeit unklar.
Es soll sich beim 31-Jährigen laut Bayern-Angaben um "keine strukturelle Verletzung" handeln, dennoch ist Vorsicht geboten. Einen Kane-Ersatz gibt es nicht im Kader. Die Münchner hoffen, dass der Stürmer schnell zu alter Fitness und Treffsicherheit zurückfindet. In den vergangenen drei Spielen blieb Kane torlos, er wirkte ein bisschen matt.

Stanisic-Comeback laut AZ-Informationen nicht vor November
"Er scheint nicht im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein", analysierte Sky-Experte Matthäus: "Kane muss 100-prozentig fit sein. Dann trifft Kane. Wenn er nicht fit ist, wird er auch nicht die Tore machen, die wir alle von ihm erwarten." Insgesamt muss die Münchner Offensive an ihrer Chancenverwertung arbeiten, das betrifft nicht nur Kane.
Hiroki Ito und Sacha Boey heranführen: Der Japaner Ito trainiert nach seinem Mittelfußbruch inzwischen wieder mit dem Ball, Boey (Meniskusriss) hat das Lauftraining aufgenommen.
Beide Verteidiger werden in einigen Wochen wieder Optionen für Kompany sein, bei Stanisic (Außenbandriss im rechten Knie) ist nach AZ-Informationen hingegen nicht mit einem Comeback vor Ende November zu rechnen. Die Personallage in der Defensive bleibt damit weiter angespannt.