Kommentar: "Einer wie Sammer fehlt Kovac und Bayern" - Bayern und die (Trainer-)Krise
FC-Bayern-Reporter Maximilan Koch über den einsamen Kampf des Niko Kovac: "Die Stars sehen Kovac nicht als die Autorität an."
Die Maulwurfsjagd hat ja Tradition beim FC Bayern. Kein Trainer der vergangenen Jahre konnte verhindern, dass Interna nach außen gedrungen sind – kein Jupp Heynckes, und auch kein Pep Guardiola, der dies als persönlichen Verrat auffasste, und in kleiner Runde einmal so heftig auf den Tisch hämmerte, dass man dachte, der emotionale Katalane springt dem Enthüllungsreporter gleich an den Hals.
Es ist deshalb nicht allein an Niko Kovac festzumachen, dass in dieser Saison derart häufig Kabinengeheimnisse weitergegeben werden – zu einem großen Teil aber eben schon. Die Stars sehen Kovac nicht als die Autorität an, die etwa Guardiola oder Heynckes aufgrund ihrer Erfolge darstellten. Auch deshalb, weil der Coach keine starke Persönlichkeit an seiner Seite hat, die in der Mannschaft und in der Vereinsführung Gehör findet.

Bis 2016 war Matthias Sammer dieser Mann, Heynckes und Guardiola profitierten von ihm. Bereits Carlo Ancelotti hatte keinen Unterstützer mehr. Einer wie Sammer fehlt Kovac und Bayern. Hasan Salihamidzic kann diese Rolle bislang nicht ausfüllen.