Knickt Tottenham ein? "Jetzt liegt es am FC Bayern, wie sehr man Kane haben will"

Tottenham-Präsident Daniel Levy gilt als extrem harter Hund – was dem FC Bayern den Kampf um Stürmer Harry Kane schwer macht. Ein England-Insider erklärt die Lage in der AZ.
von  Maximilian Koch
Tottenhams Rekordtorjäger Harry Kane soll bleiben – das ist der Wunsch von Präsident Daniel Levy, der als ausdauernder Verhandlungspartner gilt.
Tottenhams Rekordtorjäger Harry Kane soll bleiben – das ist der Wunsch von Präsident Daniel Levy, der als ausdauernder Verhandlungspartner gilt. © imago

München - Das Transferkomitee des FC Bayern sollte sich im Fall Harry Kane (29) auf harte, lange Verhandlungen einstellen – davon ist Charlie Eccleshare fest überzeugt.

Der Tottenham-Insider ist Reporter bei der renommierten Plattform "The Athletic" und verfolgt das Werben der Münchner um ihren Wunschstürmer Kane genau. Es sei "noch nichts entschieden", sagt Eccleshare im Gespräch mit der AZ: "Wir hatten die Situation schon 2021, als Manchester City Kane unbedingt verpflichten wollte, Tottenham aber abgelehnt hat. Es kommt darauf an, was Bayern bereit ist, zu zahlen. Und wir kennen die Schmerzgrenze der Spurs nicht. Die Einstellung von Präsident Daniel Levy hat sich nicht verändert: Kane soll nicht verkauft werden."

Tottenham kämpft, doch Harry Kane liebäugelt mit dem FC Bayern

Sondern stattdessen seinen 2024 auslaufenden Vertrag verlängern. Tottenham bietet dem Kapitän der englischen Nationalmannschaft laut "Guardian" ein Gehalt von umgerechnet 234.000 Euro pro Woche. Unverschämt viel Geld. Boss Levy, der sich in der Vergangenheit schon oft als zäher Verhandlungspartner präsentiert hat, glaubt weiter daran, dass er Kane halten kann.

Der Stürmer allerdings hofft auf einen Wechsel, Experte Eccleshare erklärt, warum: "Das Interesse von Seiten der Bayern ist bekannt – und auch Kane kann sich den Wechsel gut vorstellen. Er will die großen Trophäen gewinnen, diese Chance sieht er in München." Bislang ist Kane komplett titellos bei den Spurs. Trotzdem hat er dem Klub aus London stets die Treue gehalten. "Sollte Kane bei den Spurs bleiben, wird er sich top-professionell verhalten wie immer", ist sich Eccleshare sicher.

Ablöse-Poker mit Tottenham: Erstes Angebot des FC Bayern deutlich zu niedrig

Doch der FC Bayern reizt Kane, das ist kein Geheimnis. Ob Tottenham-Boss Levy am Ende einknickt, falls die Münchner eine Summe jenseits der 100 Millionen Euro bieten? "Es wird mit Sicherheit einen Punkt geben, an dem Tottenham Bayern zuhört. Bei nur noch einem Jahr Vertrag muss Levy natürlich über einen Verkauf nachdenken. Aber es liegt jetzt an Bayern, wie sehr man Kane haben will."

Übersetzt: Was man für den Weltklasse-Angreifer zahlen will. Die 70 Millionen Euro, die bislang offenbar als Ablöse im Raum standen, sind jedenfalls deutlich zu wenig.

"Ganz oben angreifen" mit Harry Kane: Dieser Spielertyp fehlt dem FC Bayern

Levy gilt in der Branche als extrem harter Hund. 2013 brachte er Real Madrid dazu, die damalige Rekordsumme von 101 Millionen Euro für Gareth Bale zu zahlen. Vor zwei Jahren ignorierte er jedes Angebot von ManCity und Trainer Pep Guardiola für Kane.

Wer weiß: Vielleicht würde Erling Haaland (22) heute für den FC Bayern stürmen, wenn Guardiola 2021 Kane bekommen hätte. So wechselte Haaland schließlich vergangenen Sommer zu City, weil der Platz im Sturm noch frei war. Dafür könnte Bayern nun Kane bekommen.

Es wäre auch aus der Sicht von Bayern-Legende Giovane Elber ein Coup. "Er bringt alles mit und hat keine Schwächen. Kane ist genau das Puzzleteil, das Bayern letzte Saison gefehlt hat", sagte Elber bei Sky.

Mit Kane könne Bayern "in Europa wieder ganz oben angreifen", ergänzte der 50 Jahre alte Brasilianer: "Wenn Kane zu Bayern wechseln würde, wäre das einfach nur geil. Jeder Fan in Deutschland würde sich freuen, so einen Superstar in der Bundesliga bewundern zu können, nicht nur die Bayern-Fans."

"Weltweite Strahlkraft": Das würde ein Kane-Transfer zum FC Bayern bringen

Ein Transfer des Angreifers der Spurs würde "weltweite Strahlkraft" haben, befand Elber. Kane habe "ja angeblich große Lust auf München und hoffentlich werden sich alle einig. Es wäre überragend."

Doch zunächst muss Tottenham-Präsident Levy überzeugt werden. Mit jeder Menge britischer Pfund.

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