Kneift Ude? Hep führt die Bayern auf den Meister-Balkon
MÜNCHEN - Mykonos statt München: OB Christian Ude wird nicht dabei sein, wenn der FC Bayern am 17. Mai die Meisterschale überreicht bekommt. Nun soll ein grüner Blauer die Roten auf den Rathaus-Balkon führen. Löwen-Fan Hep Monatzeder rechnet nicht mit Pfiffen.
Natürlich werden sie es verschmerzen können. Natürlich werden die Bayern am 17. Mai ihre fast perfekte Saison auch ohne den Oberbürgermeister auf dem Rathaus-Balkon feiern können. Christian Ude hat für die Meisterfeier nämlich abgesagt. Sie werden es verschmerzen.
Die meisten Spieler kennen den Weg hoch zum Rathaus- Balkon. Aber fehlen wird Christian Ude schon auch ein bisschen. Wen, wenn nicht Ude, den bekennenden Blauen, sollen die Fans dieses Mal schließlich auspfeifen? „Das sieht ein bisschen nach Kneifen aus“, so der trockene Kommentar von Bayerns Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge.
Mykonos statt München
Tatsächlich befindet sich Ude am 17. Mai im Urlaub auf Mykonos. Vertreten wird ihn darum sein Stellvertreter Hep Monatzeder. Der ist zwar politisch ein Grüner, fußballerisch aber mindestens genauso blau angehaucht wie sein OB, war bis 2006 auch Aufsichtsrat beim TSV 1860.
„Ich glaube, dass ich kein Pfeifkonzert bekommen werde“, sagt so Monatzeder, „Christian Ude hat bei seinem ersten Mal auf dem Balkon den Fehler gemacht, bei seiner Ansprache auch die Erfolge der Sechzger anzusprechen.“ Die Gefahr bestünde heuer ja nicht. Angesichts der „beschissenen“ (Monatzeder) Leistungen der Blauen derzeit. Und außerdem ist der grüne Blaue im Herzen sowieso ein wenig rot angehaucht. „Ich schaue mir ganz gerne Spiele von den Bayern an“, sagt er, „und ich Freude mich auch, wenn die gewinnen.“
Das bisschen überreichen...
Deswegen traut er sich die Gastgeberrolle bei der Feier durchaus zu. „Ob ich mich vorbereitet habe?“, fragt er, „aber wirklich nicht. Das muss ich auch so noch hinkriegen.“ Das bisschen Meisterschale überreichen, winken – und lächeln, wenn die Fans trotzdem anfangen zu pfeifen.
F. Cataldo, F. Meier