Klose auf dem Egotrip

Bei Bayern-Trainer Louis van Gaal ist der Stürmer nur noch Reservist. Beim 3:1 im einzigen Test der Winterpause gestern in Basel traf Klose doppelt. Doch die Stammelf steht, einzig Robben darf rein.
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Basels Marcos Gelabert ausgespielt: Bayern-Stürmer Miroslav Klose.
AP Basels Marcos Gelabert ausgespielt: Bayern-Stürmer Miroslav Klose.

Bei Bayern-Trainer Louis van Gaal ist der Stürmer nur noch Reservist. Beim 3:1 im einzigen Test der Winterpause gestern in Basel traf Klose doppelt. Doch die Stammelf steht, einzig Robben darf rein.

BASEL Das Spiel in Basel war gerade erst abgepfiffen, da gab es noch auf dem Platz Nachhilfe-Unterricht für den Jüngsten. David Alaba ist erst 17, es war sein erster Auftritt in einem Test mit den Profis. Miroslav Klose ist bereits 31, war einst WM-Torschützenkönig, hat 93 Länderspiele bestritten. Beim FC Bayern ist er derzeit nur Stürmer Nummer drei, der Kapitän der Reserve.

Und als solcher nahm er sich Alaba an, zeigte ihm, wie er sich drehen müsse im Zweikampf. An sich selbst hat der sonst so uneigennützige Klose diesmal auch gedacht im einzigen Winterpausen-Test der Bayern. Beim insgesamt laschen 3:1 nach 0:1-Pausenrückstand traf Klose doppelt, sicherte den Sieg beim FC Basel durch ein spätes Doppelpack (85. und 87. Minute).

Er muss ja auch. Denn Klose ist raus aus der Startelf von Trainer Louis van Gaal – und das seit Monaten. In der Hinrunde gelang dem Stürmer Nummer eins von DFB-Bundestrainer Joachim Löw kein (jawohl!) Bundesligatreffer, kein Champions-League-Tor, lediglich im Pokal traf er zwei Mal. Eine vernichtende Bilanz für einen wie Klose. Zum Minuten-Joker verkommen musste er ab Herbst mitansehen, wie sich die Neueinkäufe Mario Gomez und Ivica Olic als Sturmduo erst etablierten und dann unersetzlich machten. Und Klose? In der Warteschleife. „Gomez und Olic haben vor der Winterpause Tore gemacht, das zählt immer“, sagte van Gaal. Gestern feierte Klose sein Comeback. Während Gomez und Olic in der ersten Hälfte (van Gaal im DSF: „Wir haben zu locker gespielt, mit vielen Ballverlusten. Das war nicht gut, vielleicht hatten wir zu viel Selbstvertrauen – das darf nicht sein.“) fast nichts zustande brachten, zeigte Klose seine Torjägerqualitäten. Beim 2:1 überraschte er Basels Torhüter Stefan Wessels, einst bei Bayern Kahns Ersatzmann mit einem listigen Kopfball. Kurz darauf legte Klose per Flachschuss auf Pass von Altintop (hatte das 1:1 mit einem abgefälschten Freistoß erzielt/73.) zum Endstand nach. Nach Abpfiff aber dachte Klose schon wieder an die Mitspieler, belehrte Alaba gratis.

Es wird ihm alles nichts bringen. Denn im Grunde steht die Elf für Freitag, für das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (20.30 Uhr) zum Rückrundenstart. Die Helden von Turin, vom 4:1 Anfang Dezember bei Juventus Turin, werden spielen. Ihnen hat van Gaal etwas zu verdanken. „Das war für mich und die Spieler der Wendepunkt“.

Gegen Basel begannen: Butt – Lahm, Demichelis, van Buyten (mit Stellungsfehler beim 0:1 durch Basels Streller/10.), Badstuber – van Bommel, Schweinsteiger, Pranjic, Müller – Gomez, Olic. Zehn Neue kamen nach der Pause. Einzig Arjen Robben könnte nach seiner leichten Kapselzerrung am rechten Sprunggelenk in die Startelf rücken. „Wenn er fit ist, spielt er“, sagte van Gaal nach dem Spiel. Für Pranjic hieße das: leider draußen bleiben. Wie für Klose.

Und Franck Ribéry? Seine Entzündung an beiden großen Zehen hat sich gebessert. Wie Robben trainierte der Franzose gestern 90 Minuten an der Säbener Straße, für einen Platz im Kader am Freitag wird es aber nicht reichen. „Ribéry hat zwei Monate nicht trainiert, er muss erst etwas Ausdauer aufbauen“, sagte van Gaal in Basel, „das macht er diese und nächste Woche, dann ist er in Bremen eventuell dabei.“ Auswärts, am 23. Januar. Klose hat dann noch mehr Offensiv-Konkurrenz.

P. Strassser

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