Klopp und Sammer: Deshalb zofften sie sich
Dortmund - Es war phasenweise tatsächlich ein bisschen öde, was sich am Samstagabend im ehemaligen Westfalenstadion zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern zutrug. Bis Bayerns Rechtsverteidiger Rafinha seinen Gegenspieler Jakub Blaszczykowski mit seinem Ellenbogen fällte und damit einen minutenlangen Tumult verursachte. Konsequenz: Gelb-Rot für den Brasilianer, der das nicht akzeptieren wollte und so einen weiteren Disput heraufbeschwor.
Als Rafinha nämlich an Blaszczykowski vorbei in Richtung Kabine stapfte, hielt er dem Borussen noch eben seinen Finger ins Gesicht - eine Geste die wiederum BVB-Trainer Jürgen Klopp in Rage brachte, was wiederum Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer nicht duldete.
Alsbald standen sich Klopp und Sammer also Gesicht an Gesicht gegenüber und tauschten Nettigkeiten aus. Die Umstehenden - allen voran der vierte Offizielle Thorsten Schriever und Bayerns Mediendirektor Markus Hörwick - schlichteten. Schiedsrichter Peter Gagelmann forderte anschließend einen Handschlag ein, dann ging's mit Fußball weiter.
Es war eben doch nicht nur ein Freundschaftsspiel, drei Wochen vor dem Champions-League-Finale in London. "Wir wollen uns nicht verdächtig machen, dass das ein Freundschaftsspiel ist – das haben wir alle miteinander gut hinbekommen", sagte Klopp. Und Sammer schnaufte, als er nach dem Remis in die Kabine stapfte: "Mit 14 Mann 1:1, Hut ab!" - der Sport-Vorstand hatte mal eben die Schiedsrichter zum BVB gerechnet.
Nach dem Spiel schilderte Klopp die ganze Szene nach Rafinhas Nasenstüber so: "Ich habe Rafinha gesagt, das soll er lassen, darauf hat Sammer gesagt, ich soll den Spieler in Ruhe lassen, dann hab ich auch noch was gesagt... Tja." Das Ende vom Lied: "Wir haben uns die Hand gegeben – auf Anweisung von Peter Gagelmann – und jetzt geht’s weiter." Fortsetzung am 25. Mai in London.