Klare Worte: Boatengs Appell gegen Rassismus

Klartext vom Bayern-Star Jérôme Boateng: Sportler sollen bei gesellschaftlichen Themen wie Rassismus häufiger ihre Stimme erheben: "Es gehört bei einem Vorbild dazu, dass man Verantwortung übernimmt."
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Abwehrspieler des FC Bayern: Jérôme Boateng.
Stefan Matzke / sampics / Pool Abwehrspieler des FC Bayern: Jérôme Boateng.

München – Boa is back – und das zum Glück für den FC Bayern schon seit geraumer Zeit.

Mit der Übernahme von Trainer Hansi Flick hat wie so viele seiner Kollegen auch Jérôme Boateng zurück zu alter Stärke gefunden. Auf dem Platz zeigt sich der Weltmeister nun wieder als kompromissloser Abwehr-Riese – abseits davon mittlerweile aber immer häufiger auch als nachdenklicher Beobachter und Mahner bei gesellschaftlichen Missständen.

Boateng: Profis sollen Stimme erheben

Profis müssten bei gesellschaftlichen Themen wie Rassismus aus Sicht des ehemaligen Nationalspielers noch öfter ihre Stimme erheben. "Sportler haben eine große Reichweite, und es gehört bei einem Vorbild dazu, dass man Verantwortung übernimmt", sagte der Abwehrspieler nun in einem Interview mit dem Vereinsmagazin "51".

Zivilcourage sei für eine "funktionierende Gesellschaft gerade in diesen bewegten Zeiten vielleicht wichtiger denn je. Es ist falsch, zuhause auf der Couch zu sitzen und zu sagen: ‘Mich geht das nichts an.’ Kampf gegen Diskriminierung bedeutet auch, sich offen dagegen auszusprechen."

Boateng wünscht sich mehr Auseinandersetzung mit Rassismus

Der in Berlin geborene Boateng, dessen Vater aus Ghana kommt, ist selbst in seinem Leben immer wieder mit Rassismus konfrontiert worden. "Ich denke, für viele ist es schwer, nachzuempfinden, was für ein Schmerz ausgelöst wird, wenn man wegen seiner Hautfarbe oder auch wegen seiner Religion anders behandelt wird". Auch der Staat könne bei diesem Thema deutlich mehr tun, findet Boateng und hat sogar konkrete Vorschläge: "Vielleicht sollte man dieses Thema in den Lehrplänen an den Schulen mehr aufgreifen; nicht als eigenes Fach, aber einfach gründlicher in der Auseinandersetzung. Menschen sehen unterschiedlich aus, sonst wäre es ja langweilig. Aber wir haben alle das gleiche Blut in unserem Körper, und wenn wir in den Sand treten, bleibt da auch immer der gleiche Fußabdruck."

Der 31-Jährige will sich in Zukunft für antirassistische, integrative Projekte mit Kindern engagieren – er führe dazu bereits Gespräche. Seinen neunjährigen Töchtern versucht er vor allem Selbstbewusstsein zu vermitteln. "Und dass sie eine Stimme haben", betont Boateng und führt aus: "Werden sie oder Freunde von ihnen angefeindet, sollen sie das nicht in sich reinfressen, sondern versuchen, das in einem vernünftigen Austausch zu lösen."

Lesen Sie hier: Jérôme Boateng beim FC Bayern - Die Wiederauferstehung des "Fremdkörpers"

Lesen Sie hier: Wandlung unter Flick - Boateng hat wieder Spaß beim FC Bayern

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