Kimmich, Rudy, Süle: Bayerische Säulen

  Joshua Kimmich, Sebastian Rudy und Niklas Süle überzeugen gegen Chile, Bundestrainer Joachim Löw hat auch in Abwesenheit zahlreicher Stammspieler ein verlässliches Trio: "Wir haben einige überrascht."  
von  Maximilian Koch
Nach dem Confed Cup gemeinsam beim FC Bayern: Sebastian Rudy, Niklas Süle und Joshua Kimmich (v.l.).
Nach dem Confed Cup gemeinsam beim FC Bayern: Sebastian Rudy, Niklas Süle und Joshua Kimmich (v.l.). © firo (2)/GES (2)/Augenklick

Joshua Kimmich, Sebastian Rudy und Niklas Süle überzeugen gegen Chile, Bundestrainer Joachim Löw hat auch in Abwesenheit zahlreicher Stammspieler ein verlässliches Trio: "Wir haben einige überrascht."

Über 90 Minuten lang hatten sie sich hart bekämpft, am Ende gab es eine herzliche Umarmung: Die Bayern-Kollegen Joshua Kimmich und Arturo Vidal analysierten das 1:1 zwischen der DFB-Elf und Chile noch auf dem Platz, dann verabschiedeten sie sich, beide mit einem Lächeln im Gesicht.

Kimmich und Vidal konnten wie ihre Teamkollegen gut mit dem Unentschieden leben, die Gruppenfavoriten Deutschland und Chile stehen vor dem Einzug ins Halbfinale.

Zufrieden dürfte neben Bayern-Trainer Carlo Ancelotti, der seinen Urlaub in Vancouver verbringt, auch Joachim Löw gewesen sein. Wie Kimmich überzeugte das Duo Sebastian Rudy und Niklas Süle, das ab der kommenden Saison für den FC Bayern spielen wird. Trotz der Abwesenheit zahlreicher Stammspieler hat der Bundestrainer drei bayerische Säulen in seinem Team, auf die er sich verlassen kann.

Joshua Kimmich: Der 22-Jährige ist mit nur 17 Länderspielen einer der erfahrensten Spieler in Löws Confed-Cup-Kader. Und einer der konstantesten. Gegen Chile gefiel der Lahm-Nachfolger mit einer abgeklärten Leistung auf der rechten Seite, seine Flanken waren wie schon im ersten Gruppenspiel gegen Australien gefährlich. "Ich denke, wir haben ganz gut dagegengehalten und vielleicht auch einige überrascht", sagte Kimmich später. Gut analysiert. In den Zweikämpfen gegen Vidal und Co. zog Kimmich nie zurück, in der ersten Halbzeit stand er Stirn an Stirn mit Chile-Raubein Jean Beausejour.

"Es war intensiv", berichtete der Bayern-Spieler, über den Löw im ZDF sagte: "Er hat eine Riesenkarriere vor sich. Joshua ist eines der allergrößten Talente, die ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe."

Sebastian Rudy: Der Mittelfeldspieler stand in beiden bisherigen Turnierspielen von Anfang bis Ende auf dem Platz. Ein Vertrauensbeweis des Bundestrainers. "Er hat ein unheimlich gutes Gefühl für diese Position, er kann das Spiel flüssig machen", sagt Löw über den 27-Jährigen, der wie Süle von Hoffenheim zu den Bayern wechselt. "Meine Meinung von ihm war immer hoch."

Rudy ist kein Mann für spektakuläre Dribblings oder Torabschlüsse, seine Ruhe am Ball und seine Übersicht helfen dem jungen DFB-Team aber enorm. Löw traut Rudy, den er vor der EM 2016 noch aus dem Kader gestrichen hatte, eine gute Rolle bei Bayern zu: "Mit seinen technischen Möglichkeiten kann er dort spielen."

Niklas Süle: Als die Chilenen in der Anfangsphase ihr gefürchtetes Pressing aufzogen, blieb der längste Spieler im Kader (1,95 Meter) ganz cool. Süle spielte in der Dreierkette auf der linken Seite souverän, im Gegensatz zu seinen Abwehrkollegen Shkodran Mustafi und Matthias Ginter löste er knifflige Situation dank seiner technischen Klasse ohne Probleme.

"Das ist ein Spieler, der uns in Zukunft gut zu Gesicht stehen wird", sagt Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge über den 21-Jährigen. Bei Bayern und in der Nationalelf ist Süle mittel- bis langfristig als Stammspieler in der Innenverteidigung eingeplant. Oder geht’s noch schneller? "Er weiß, dass er noch einige Baustellen bearbeiten muss", sagt Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann. Zum Beispiel: die Ernährung. Nagelsmanns Rat an Fast-Food-Fan Süle: "Vielleicht muss er sich in Zukunft mit einem halben Burger begnügen."

Eine bayerische Säule wäre Süle dann freilich immer noch.    

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