Kimmich, Pavard, Goretzka: Das sind die Problem-Profis für Trainer Tuchel beim FC Bayern

München - Nur noch 18 Tage ist das Sommer-Transferfenster geöffnet. Diese mehr als zweieinhalb Wochen hat Thomas Tuchel noch Zeit, seinen Kader für die kommende Spielzeit weiter zu formen.
Einerseits auszusortieren, andererseits neue Spieler an Land zu ziehen, die im Transferausschuss des Vereins einen gemeinsamen – und finanzierbaren – Nenner finden.
Bereits fünf Pleiten: Tuchels Bilanz beim FC Bayern ist erschreckend
Schließlich möchte der 49-Jährige schnellstens seine persönliche Bilanz in nunmehr 13 Pflichtspielen seit Amtsantritt aufzupolieren. Denn die liest sich erschreckend: 13 Spiele, sechs Siege (nicht mal 50 Prozent!), zwei Remis, fünf Niederlagen, dabei 22:20 Tore. Kategorie ausbaufähigissimo.
Bei der schonungslos offenen Kritik an seiner Mannschaft nach dem 0:3 im Supercup gegen RB Leipzig nannte der Bayern-Trainer keine Namen, doch seine vor allem in der ersten Halbzeit gestenreichen wie akustisch lautstarken Interventionen an der Seitenlinie gaben einen Fingerzeig darauf, wem Tuchels öffentliche Nachhilfe gegolten hat.
Wird die Situation um Joshua Kimmich zum Pulverfass für den FC Bayern?
Joshua Kimmich: Der Sechser, der einer sein will ("Ich bin ein Sechser!"), aber laut Tuchel nicht die DNA dafür hat, wirkt nach der Kritik seines Trainers verunsichert. Soll er nun offensiver oder doch defensiver spielen? Kimmich (28), aktuell Kapitän, soll Führungsspieler sein, führt die Mitspieler aber nicht, weil er mit sich zu kämpfen hat.
"Man braucht sich nicht wundern: Erst vor zwei Wochen hat Tuchel Kimmich die Führung abgesprochen, auf der Position zu spielen, auf der er gegen RB gespielt hat", meinte Ex-Nationalspieler Didi Hamann bei "Bild TV". Da öffnet sich ein Pulverfass.
Ist Benjamind Pavard gedanklich schon in Manchester oder Liverpool?
Benjamin Pavard: Der Franzose musste auf seiner von ihm nicht präferierten Rechtsverteidiger-Position spielen. Sein Auftritt in der ersten Halbzeit war desaströs, als hätte er mit dem FC Bayern, den er noch im August verlassen will, abgeschlossen.

Dem Ende per Gelb-Roter Karte kam Tuchel mit der Auswechslung zur Pause zuvor. Manchester United und der FC Liverpool buhlen um den 27-Jährigen. Ein erstes Angebot in Höhe von rund 30 Millionen Euro sollen die Münchner abgelehnt haben. Dennoch: War dies bereits Pavards Abschiedsvorstellung?
Leon Goretzka winkt den FC-Bayern-Fans: Ein stilles Servus?
Leon Goretzka: Weil Neuzugang Konrad Laimer gegen Ex-Klub RB mal eine schwächere Halbzeit spielte, nahm ihn Tuchel zur Pause runter, brachte aber nicht Goretzka (28), der über Jahre – meist erfolgreich – an der Seite von Kimmich agiert hatte.

Die nächste Ohrfeige für den Kapitän der Reservisten, der als Fünfter und Letzter in der 78. Minute reinkam – als beim Stand von 0:3 alles verloren war. Nach Schlusspfiff winkte Goretzka lange Minuten gedankenverloren und schwermütig ins Publikum – ein stilles Servus?