Kimmich, keine Frage!
Es war ein altbekanntes Problem, das den FC Bayern einen Punktgewinn gegen Mainz kostete. Das wusste auch Pep Guardiola. „Wir haben die Mainzer Konter nicht gut kontrolliert“, sagte der Bayern-Trainer nach dem überraschenden 1:2 gegen den Tabellenfünften, der beide Tore – das 0:1 durch Jairo (26. Minute) und Jhon Cordobas Siegtreffer (86.) – nach schnellen Gegenangriffen erzielte.
Man habe „nicht korrekt verteidigt“, analysierte Guardiola und sprach von „individuellen Fehlern“. Ganz einfach zu erklären also?
Individuelle Fehler
Ja und nein. Tatsächlich hatte Guardiola recht, dass bei beiden Mainzer Treffern einzelne Bayern-Spieler patzten. Juan Bernat etwa ließ zweimal seine linke Abwehrseite komplett unbewacht, Rafinha war zumindest beim ersten Gegentreffer zu weit aufgerückt.
Und die Innenverteidiger David Alaba und Medhi Benatia wahrten im Zentrum jeweils Sicherheitsabstand zum Gegner.
Doch natürlich war der Freiraum für die Mainzer Offensivspieler auch damit zu begründen, dass Guardiola abermals ultraoffensiv verteidigen ließ. Bayerns Außenverteidiger waren eher Außenstürmer, sogar nach Ecken ließ sich Peps Team auskontern. Für diese Spielweise hatte der Coach aber die falschen Akteure auf dem Platz.
Joshua Kimmich, der diesmal wie Philipp Lahm und Xabi Alonso geschont wurde, fehlte mit seiner Übersicht und Handlungsschnelligkeit enorm. Der Youngster dürfte deshalb gegen den BVB, wenn Guardiola wahrscheinlich etwas tiefer verteidigen lässt, seinen Platz in der Startelf sicher haben.
Kimmich, keine Frage! Der Marokkaner Benatia konnte als Kimmich-Vertreter wieder einmal nicht überzeugen. Zuletzt war bereits Neuzugang Serdar Tasci im Abwehrtest gegen Darmstadt durchgefallen. So lange die etatmäßigen Innenverteidiger Jérôme Boateng und Javi Martínez fehlen, dürfte Pep also weiter auf seine Zwergen-Abwehr mit Lahm, Alaba, Kimmich und Bernat setzen.
Sie hat sich als beste Variante erwiesen.