Kimmich, Goretzka, Gnabry: Wer beim FC Bayern eher geht und wer eher bleibt

Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Leon Goretzka holten 2020 das Triple, sie sollten den FC Bayern und die DFB-Elf in eine erfolgreiche Zukunft führen. Kann der Plan noch aufgehen?
von  Maximilian Koch
Joshua Kimmich (l.) und Leon Goretzka (r.) wurden zusammen mit Serge Gnabry 2020 Triple-Sieger mit dem FC Bayern - doch wie lange spielen sie noch für die Münchner?
Joshua Kimmich (l.) und Leon Goretzka (r.) wurden zusammen mit Serge Gnabry 2020 Triple-Sieger mit dem FC Bayern - doch wie lange spielen sie noch für die Münchner? © IMAGO/Eibner

München - Leon Goretzka, Serge Gnabry, Joshua Kimmich, Niklas Süle: Der berühmte 1995er-Jahrgang, einst gemeinsam beim FC Bayern unter Vertrag, galt einmal als die Zukunft des deutschen Fußballs. Allesamt hochbegabt und hochgejubelt in jungen Jahren, oft auch zu Recht – doch bei der Heim-EM stand kürzlich nur einer von ihnen im DFB-Kader: Kimmich, der als Rechtsverteidiger ein sehr gutes Turnier spielte.

Süle hingegen, der Bayern 2022 verließ und zu Borussia Dortmund wechselte, ist schon länger kein Thema mehr in der Nationalelf. Der Verteidiger hatte Fitnessprobleme, keinen Spielrhythmus – Bundestrainer Julian Nagelsmann sortierte ihn aus. Ähnlich erging es Goretzka, der zwar stets topfit war und in der Rückrunde bei Bayern ordentliche Leistungen bot, aber nicht in Nagelsmanns System der Rollenspieler passte. Goretzka hätte keinen Stammplatz gehabt. Und Gnabry wurde fast die gesamte Saison über von Verletzungen gestoppt, weshalb er kein EM-Ticket erhielt.

Kimmich, Goretzka, Gnabry: In der Nationalmannschaft noch ohne großen Titel

Der einst als "Goldene Generation" bezeichnete Jahrgang 1995 ist auf Nationalmannschaftsebene bislang ohne großen Titel geblieben. "Das nagt an jedem von uns", sagte Gnabry. Die Frage lautet nun: Schaffen Gnabry und Goretzka ein Comeback bei Nagelsmann? Und geht es für das Duo und Kimmich überhaupt weiter beim FC Bayern unter dem neuen Trainer Vincent Kompany?

Die AZ erklärt die Perspektiven des Trios.

Leon Goretzka nach 2023 ein erneuter Verkaufskandidat

Bayerns Leon Goretzka jubelt nach Spielende.  Fußball, Champions League, FC Bayern München - Manchester United, Gruppenphase, Gruppe A, 1. Spieltag, Allianz Arena.
Bayerns Leon Goretzka jubelt nach Spielende. Fußball, Champions League, FC Bayern München - Manchester United, Gruppenphase, Gruppe A, 1. Spieltag, Allianz Arena. © Sven Hoppe (dpa)

Leon Goretzka: Der Vertrag des dynamischen Mittelfeldspielers, der bei Bayerns Triple-Triumph 2020 an der Seite von Thiago im Zentrum brillierte, läuft bis 2026. Goretzka stand bereits im Sommer 2023 unter Ex-Coach Thomas Tuchel zum Verkauf, doch er blieb und kämpfte um seinen Platz.

Mit Erfolg. Goretzka kam zu insgesamt 42 Einsätzen (sechs Tore), er agierte konstant und zuverlässig. Nun hat er wieder die Erlaubnis, sich nach anderen Klubs umzuschauen, doch Goretzka will sich wieder behaupten. Mit Neuzugang João Palhinha, Aleksandar Pavlovic und Konrad Laimer hat er starke Konkurrenz. Doch man sollte Goretzka nie abschreiben. Tendenz: Er bleibt. Ob Nagelsmann ihn noch mal ins DFB-Team zurückholt, ist offen.

Joshua Kimmich: Gehaltskürzung für Verlängerung oder Abschied bei Top-Angebot

Fußball, Bundesliga, 6. Spieltag, RB Leipzig - Bayern München in der Red-Bull-Arena. Münchens Joshua Kimmich feuert die Mannschaft an.
Fußball, Bundesliga, 6. Spieltag, RB Leipzig - Bayern München in der Red-Bull-Arena. Münchens Joshua Kimmich feuert die Mannschaft an. © Jan Woitas (dpa)

Joshua Kimmich: Manchester City, Real Madrid, der FC Barcelona und Paris Saint-Germain sollen an dem 29-Jährigen interessiert sein, doch für Kimmich bleibt der FC Bayern erster Ansprechpartner. Nach AZ-Informationen gab es bislang keine konkreten Gespräche über eine Vertragsverlängerung, diese könnten aber nach Kimmichs EM-Urlaub erfolgen. Im Sommer 2025 läuft der Vertrag des Rechtsverteidigers aus, zuletzt wurde über eine mögliche Gehaltskürzung spekuliert. Aber macht Kimmich da mit?

Aktuell sieht es nach einem Verbleib des Defensivstars zumindest in dieser Saison aus – es sei denn, es geht noch ein spektakuläres Angebot eines anderen Klubs ein, das Kimmich und Bayern überzeugt. In der Nationalelf ist er eine ganz wichtige Säule.

Serge Gnabry will "wieder neu angreifen"

Serge Gnabry: Im ersten Mannschaftstraining sah man den Außenstürmer im lockeren Plausch mit Kompany. Genauso wie Goretzka besitzt Gnabry einen Vertrag bis 2026. Er wird sich gegen Leroy Sané, den neuen Flügelstar Michael Olise, Mathys Tel und Jamal Musiala durchsetzen müssen. Schwierig! Doch Gnabry will den Kampf annehmen und bleiben – trotz des Interesses von Newcastle United.

Vincent Kompany mit Serge Gnabry.
Vincent Kompany mit Serge Gnabry. © IMAGO / Smith

"Wir haben alle die alte Saison abgehakt, die für mich auch persönlich nicht so gut lief mit den Verletzungen", sagte Gnabry bei Sky: "Deswegen wollen wir alle wieder neu angreifen."

Bei Bayern und im DFB-Team.

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