Kein Autokorso: Meisterfeier light mit genervten Bayern

Am Samstag feiert der FC Bayern am Marienplatz gleich zwei Meisterschaften. Während die Damen die Sau rauslassen wollen, sind die Herren um Pep Guardiola genervt von der Nörgelei Fußball-Deutschlands.
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Letztes Jahr war super Stimmung: Pep Guardiola feierte mit den Münchnern die Meisterschaft.
dpa Letztes Jahr war super Stimmung: Pep Guardiola feierte mit den Münchnern die Meisterschaft.

Am Samstag feiert der FC Bayern am Marienplatz gleich zwei Meisterschaften. Während die Damen die Sau rauslassen wollen, sind die Herren um Pep Guardiola genervt von der Nörgelei Fußball-Deutschlands.

München – Es wird keine Meisterfeier sein wie jede andere. Für den Trainer ist es schlicht "Wahnsinn", und das Management spricht von einem "absoluten Highlight", für das einige Festgäste sogar aus der Schweiz und Belgien per Helikopter einfliegen. Und doch wird rund um den FC Bayern am Sonntag auf dem Marienplatz womöglich eine komische Stimmung herrschen. Denn nicht die erfolgsverwöhnten Männer, sondern die Frauen sollen die Meister-Party am Rathaus rocken.

Während sich deren Coach Thomas Wörle nach dem überraschenden Titelgewinn auf den "Wahnsinn" Marienplatz freut und Managerin Karin Danner dem "Highlight" entgegenfiebert, werden ihre Kollegen vom Männer-Team das Gefühl nicht los, sich für ihre Saison rechtfertigen zu müssen. Für die Niederlagen in den vergangenen drei Bundesliga-Spielen. Für das Halbfinal-Aus in DFB-Pokal und Champions League. Für Streitereien beim Training. Für das Hochwasser der Isar und Daurregen bei den AC/DC-Konzerten im Olympiapark.

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"Die Leute hier im Fußball in Deutschland sprechen zu viel, zu viel", schimpfte Trainer Pep Guardiola am Freitag, "sie müssen ein bisschen mehr Respekt haben vor dem deutschen Meister und seinen Spielern." Die Vorwürfe nervten ihn sichtlich. Genau wie die aus seiner Sicht überzogenen Ansprüche. "Wenn Bayern München einen Trainer will, der jedes Jahr das Triple gewinnt - das kann ich nicht schaffen, es tut mir leid", sagte er, "dafür bin ich nicht gut genug."

Mit der 25. Meisterschaft habe sein Team "den wichtigsten Titel" errungen, betonte Guardiola; allein deshalb sei es eine "überragende" Saison gewesen. Mit Blick auf die Feierlichkeiten am Wochenende meinte er deshalb: "Wir verdienen alle Bierduschen für das, was wir geleistet haben."

Das Weißbier wird es am Samstag nach dem letzten Saisonspiel gegen Mainz 05 in der Allianz Arena geben, wenn der in München wenig geliebte Ligapräsident Reinhard Rauball und DFL-Geschäftsführer Christian Seifert die Schale an Kapitän Philipp Lahm übergeben haben. Dann werden Lahm und Co. auf eine Ehrenrunde durch das bald zehn Jahre alte Stadion geschickt, dazu singen der jamaikanische Reggae-Star OMI und die US-Rocker Imagine Dragons. Anschließend geht die Sause im Postpalast weiter, wo die Bayern 2012 das "Drama dahoam" verarbeiteten, und am Sonntag (ab 13.30 Uhr/BR) schließlich auf dem Marienplatz.

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"Ich hoffe, die Statik des Balkons hält das aus", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge augenzwinkernd über die erwartete Doppel-Party. Die Nationalspielerinnen werden dafür eigens aus ihren WM-Trainingslagern eingeflogen, und wie ihre Kolleginnen in Dirndl gesteckt. Die Männer, darunter der nach erfolgreicher OP in den USA am Freitag rechtzeitig zurückgekehrte Nationalspieler Holger Badstuber, feiern stilecht in Lederhosen.

Danach gibt der FC Bayern seine Profis bis zum Trainingsauftakt am 1. Juli frei. Aber Urlaub? Nicht für Guardiola! "Ich bin hier, unsere Kinder sind in der Schule", sagte er, außerdem müsse er "jeden Tag" mit den Bayern-Bossen telefonieren, um die neue Saison vorzubereiten. Dort plant Guardiola trotz der jüngsten Wechselgerüchte mit DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger, wie er betonte. Ansonsten gelte: "Der Verein muss jetzt arbeiten." Er will sich im Mai 2016 nicht wieder rechtfertigen müssen.

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