Kaum Konkurrenzkampf: Startelf des FC Bayern stellt sich fast von alleine auf
München - "Es ist nicht glücklich für den Trainer, dass diese Stammspieler ausfallen. Aber wir haben einen guten Kader, und auf diesen Positionen einen guten Konkurrenzkampf. Deswegen werden wir so erst mal reingehen", sagte Hasan Salihamidzic bei einer Pressekonferenz Mitte Juli über die verletzungsbedingten Ausfälle von Lucas Hernández und Alphonso Davies.
Doch ist der Kader des Rekordmeisters wirklich so breit aufgestellt wie Bayerns Sportvorstand behauptet? Nur bedingt!
Denn für die ersten Pflichtspiele stellt sich die Mannschaft von Julian Nagelsmann fast von alleine auf. Im Tor gibt es an Manuel Neuer kein Vorbeikommen. Sollte der Kapitän der Münchner aber mal fehlen, steht mit Rückkehrer Sven Ulreich eine zuverlässige Nummer zwei parat.
Pavard ohne Konkurrenz – Innenverteidiger-Duo Upamecano und Süle?
Benjamin Pavard dürfte trotz teils schwächeren Auftritten in der vergangenen Saison als Rechtsverteidiger gesetzt sein, da auf seiner Position schlicht die Konkurrenz fehlt. Landsmann Bouna Sarr, der auch im Testspiel gegen den 1. FC Köln enttäuschte, hat kein Bayern-Niveau. Oftmals erhielten in der Vergangenheit sogar Niklas Süle und Joshua Kimmich auf der rechten Abwehrseite als Notlösungen den Vorzug. Auch Leih-Rückkehrer Chris Richards dürfte sich, falls er beim deutschen Rekordmeister bleibt, erstmal hinter Pavard anstellen.
In der Innenverteidigung sind die Münchner trotz der Abgänge von David Alaba und Jérôme Boateng mit Neuzugang Dayout Upamecano, Niklas Süle, Youngster Tanguy Nianzou und Hernández ordentlich bestückt. Nach dem Meniskusriss von Hernández wird Bayern wohl mit dem Innenverteidiger-Duo Upamecano und Süle in die Saison starten.
Gleich zu Beginn: Bewährungsprobe für Omar Richards
Auf der linken Seite dürfte es Neuzugang Omar Richards gegen Davies grundsätzlich schwer haben. Da aber auch der Kanadier mit einem Bänderriss den Saisonstart verpassen wird, wird Richards gleich zu Beginn auf die Probe gestellt. Im Test gegen Köln machte der 23-Jährige eine unglückliche Figur, bei seinem Pflichtspiel-Debüt muss mehr kommen.
Joshua Kimmich und Leon Goretzka zählen aktuell zu den besten Mittelfeld-Duos der Welt, auch beim FC Bayern gibt es auf der Sechs kaum Alternativen. Marc Roca fehlt mit einem Außenbandriss, Corentin Tolisso ist nach längerer Verletzungspause noch nicht so weit, um den Etablierten Druck zu machen. Zudem gilt der Franzose als einer der Verkaufskandidaten in diesem Sommer.
Einzig auf dem Flügel herrscht Konkurrenzkampf
Auf dem Flügel streiten sich drei Bayern-Stars um zwei Plätze: Zwischen Serge Gnabry, Leroy Sané und Kingsley Coman herrscht ein enger Konkurrenzkampf, bei dem Gnabry wohl die besten Karten hat. Thomas Müller und Robert Lewandowski dürften bei einem 4-2-3-1-System gesetzt sein. Mit Jamal Musiala im zentralen Mittelfeld sowie Mittelstürmer Eric Maxim Choupo-Moting stehen aber zuverlässige Backups bereit.
Auch Trainer Nagelsmann beurteilt das Aufgebot des Rekordmeisters als "nicht so groß" – Konkurrenzkämpfe gibt es wegen Bayerns Verletzungssorgen aktuell jedenfalls kaum.