Karl-Heinz Rummenigge bekräftigt Ablehnung der 50+1-Regel

"Den Vereinen nicht verbieten, sich zu öffnen", sagt der Ex-Bayern-Boss.
von  AZ
Ex-Bayern-Boss: Karl-Heinz Rummenigge.
Ex-Bayern-Boss: Karl-Heinz Rummenigge. © dpa

München - Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat seine ablehnende Haltung zur 50+1-Regel im deutschen Fußball bekräftigt. "Aus meiner persönlichen Sicht sollte man es den Vereinen nicht verbieten, sich für neue Investitionsmodelle zu öffnen", schrieb Rummenigge in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". Insbesondere den "etwas gebeutelten Traditionsvereinen, die teilweise heute in der zweiten und dritten Liga spielen, böte sich die Chance, auch wieder sportlich an Bedeutung zu gewinnen".

Die 50+1-Regel besagt im Kern, dass die Stammvereine immer die Mehrheit der Stimmenanteile besitzen müssen. Damit soll ein zu starker Einfluss durch externe Geldgeber verhindert werden.

Rummenigge fordert die Möglichkeit zur seriösen Debatte

"Wenn wir ein Top-Standort im europäischen Wettbewerb bleiben wollen, halte ich eine seriöse und emotionslosere Diskussion über die 50+1-Regel für zwingend notwendig", sagte Rummenigge weiter: "Wir beim FC Bayern waren immer der Meinung, dass jeder Verein selbst entscheiden sollte, ob und wie weit er sich für Geldgeber öffnen möchte. Wir sollten auch die Möglichkeit haben zumindest debattieren zu dürfen, um die Bundesliga attraktiver und spannender zu machen."

Er verstehe, dass "das im traditionell geprägten Fußballland Deutschland ein schwieriges Thema darstellt und beispielsweise der FC St. Pauli eine solche Öffnung wahrscheinlich nie in Erwägung ziehen würde".

Es gebe aber "de facto" mit Bayer Leverkusen, der TSG 1899 Hoffenheim und dem VfL Wolfsburg "drei Vereine, die durch eine vom Kartellamt kritisierte Ausnahmeregelung der DFL und des DFB die 50+1-Regel umgehen dürfen".

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