Kampf dem Murmeltier!

Boss Rummenigge fühlt sich bei den Bayern an den Film mit Bill Murray erinnert. Die AZ erklärt, wie’s gegen Hoffenheim wieder klappen kann.
München - Verweise auf Filmtitel sind in Mode bei den Bossen des FC Bayern. Ganz nach Stimmungslage. Das letzte Mal, dass einer der Herren auf einen Blockbuster verwies, war eine Woche vor Weihnachten. Der FC Bayern hatte gerade mit 3:0 gegen den 1. FC Köln gewonnen, da sagte er glückstrahlend: „Wir können sehr, sehr zufrieden sein. Es war eine perfekte Hinrunde - wie in diesem Film: Besser geht's nicht.“
Die Fakten: Herbstmeister mit der besten Tordifferenz nach einer Bundesliga-Hinrunde (43:10). Rund drei Monate später sieht die Bayern-Welt ganz anders aus. Tabellenzweiter mit Fernglas-Distanz – sieben Punkte Rückstand auf Dortmund. Die Partie gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) soll nun die Wende einleiten – wieder einmal. Was Karl-Heinz Rummenigge an einen anderen Streifen denken ließ.
„Ein bisschen erinnert mich das Fußballjahr 2012 bisher an den Film ,Und täglich grüßt das Murmeltier’ mit Bill Murray, der albtraumhaft immer und immer wieder den selben Tag durchleben muss", schreibt der Vorstandsboss im Editorial der aktuellen Mitgliederzeitschrift „Bayern-Magazin“. Sein Vergleich: „Uns geht es ähnlich. Wir starten immer wieder furios in ein Spiel, lassen hervorragende Chancen aus, machen dem Gegner dadurch Mut – am Ende fehlen wichtige Zähler.“
Siehe zum Beispiel das 0:2 in Leverkusen. „Da hätten wir normalerweise haushoch gewinnen müssen“, sagte Trainer Jupp Heynckes und ließ in der Woche danach verstärkt Torabschluss üben. Nur einer der Punkte, die es zu verbessern gilt. Die AZ listet auf, was gegen Hoffenheim besser klappen muss.
Nur nicht in Rückstand geraten:
Acht Mal passierte dies den Bayern in dieser Saison, nur ein Mal (beim 2:1 in Stuttgart im Dezember) gelang noch ein Sieg. Fürs Gemüt brauchen die Bayern ein 1:0. So wie bei den letzten sechs Heimsiegen hintereinander.
Nur nichts verballern:
Gomez & Co. haben in der Rückrunde bereits elf Großchancen vergeben, nur 31 Prozent der Schüsse fanden ihr Ziel, „Es ist eine Sache der Konzentration und des absoluten Willens", analysierte Ex-Mittelstürmer Heynckes, „Hektik vor dem Tor ist kontraproduktiv.“
Nur nicht zoffen:
Thomas Müller und Jérome Boateng waren in Leverkusen aneinander geraten – wo Frust, dort Streit. „Wir müssen alle in eine Richtung gehen“, forderte Heynckes nun. DFB-Sportdirektor Matthias Sammer sieht es so: „Die Spieler müssen begreifen, dass es nicht sein kann, dass jeder seine persönlichen Egoismen in den Vordergrund stellt. Und wenn sich Spieler wie Boateng so aufführen, dann müssen sie auf Dauer glaubhaft vermitteln, dass es nur um die Mannschaft geht.“
Nur nicht an Basel denken:
Erst durch einen Sieg gegen Hoffenheim könne man sich einen „Schub“ für das Champions-League-Spiel am Dienstag holen, sagte Heynckes. „Wir können den Bann brechen - aber nur mit Konsequenz, Leidenschaft und Willen“, mahnte Rummenigge.
Und es gibt Hoffnung, so Rummenigge: „Mit viel Kreativität, Witz und Engagement schafft es Bill Murray irgendwann, den Zauber zu brechen und doch noch den ersehnten nächsten Tag zu erreichen." Im Falle der Bayern: den nächsten Sieg.