Kahn: Neuer unterm Brennglas

Torwart-Titan Oliver Kahn warnt Bayern-Keeper Manuel Neuer vor dem großen Druck beim FCB und empfiehlt ihm, sich mit "mentalen Methoden" zu beschäftigen.
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Torhüter hätten eine hohe Verantwortung, jeder Fehler könne spielentscheidend sein und der innere Druck sehr hoch werden, so Ex-National- und Bayern-Torhüter Oliver Kahn über die anspruchsvolle Rolle seines Nachfolgers Manuel Neuer.
AZ/Sebastian Widmann/dapd Torhüter hätten eine hohe Verantwortung, jeder Fehler könne spielentscheidend sein und der innere Druck sehr hoch werden, so Ex-National- und Bayern-Torhüter Oliver Kahn über die anspruchsvolle Rolle seines Nachfolgers Manuel Neuer.

Torwart-Titan Oliver Kahn warnt Bayern-Keeper Manuel Neuer vor dem großen Druck beim FCB und empfiehlt ihm, sich mit "mentalen Methoden" zu beschäftigen.

In der Sportbild spricht der 42-jährige Champions-League-Sieger über:


 

Manuel Neuer: "Er wird sich bei Bayern über weite Strecken nicht mehr so häufig auszeichnen können. Trotzdem muss er 90 Minuten konzentriert sein, um dann im entscheidenden Moment die zwei, drei Bälle zu halten. Das erhöht die Anspannung enorm. Schon bei Neuers erstem Auftritt gegen Gladbach zeigte sich, was für ein Brennglasbeim FC Bayern auf ihn gerichtet ist. Auf mich wirkt er sehr gefestigt. Wenn du langfristig den Herausforderungen des FC Bayern gerecht werden willst, kann es sinnvoll sein, sich auch mit mentalen Methoden zu beschäftigen."


Die aktuelle Bayern-Mannschaft: "Jupp Heynckes hat schnell erkannt, auf was es bei einem Spitzenverein wie dem FC Bayern zunächst ankommt: Kompaktheit und in der Defensive Stabilität schaffen. So wie die Mannschaft derzeit auftritt, ist das für mich ein klares Zeichen für relativ viel Erfolg in dieser Saison. Momentan wirkt das Spiel variabler und nicht mehr so schematisch."


 

Die Bayern in der Champions League: "Wenn es für die Bayern-Profis in dieser Saison, in der das Finale in München stattfindet, kein motivierendes Ziel ist, den Titel zu holen, wann dann?"


 

Hannover-Torhüter Markus Miller und seine mentalen Probleme: "Dass Miller auch als Ersatztorwart in eine Erschöpfungssituation kommt, zeigt, dass die Entstehung eines Burn-Outs mehrere Faktoren hat. Man trägt die Veranlagung in sich und irgendwann im Leben kann es sein, dass man in eine Burn-Out-Situation reinrutscht. Das Fußballgeschäft für eine solche Situation verantwortlich zu machen, ist schwierig. Ich denke, der Fußball kann ein Auslöser sein."


 

 

Den Fall Enke: "Bei Robert Enke hat man gesehen, wie schwierig es für sein Mitspieler war, zu erkennen, wie schlecht es ihm wirklich gegangen ist. Das Tragische war, dass er mit dem Thema nicht offensiver umgehen konnte und versucht hat, es in seinem engsten Umfeld zu lösen."


 

 

Zur Führungsspieler-Diskussion: "Ich bin davon überzeugt, dass gewisse Strukturen in einer Mannschaft wichtig sind. Ich habe bisher keine Mannschaft erlebt, in der die Forderung, dass alle gleich sein sollen, funktioniert hat. Das Bekenntnis zur flachen hierarchie ist doch häufig nur eine Worthülse. Selbst Kritiker von Hierarchien müssten eigentlich merken, dass es Vorteile hate, wenn nach langen Diskussionen jemand eine verbindliche Entscheidung trifft. Dass die Diskussion über dieses Thema in die falsche Richtung gelaufen ist, liegt vielleicht auch daran, dass mich viele Menschen mit ganz bestimmten Bildern in Verbindung bringen. Wenn ich von einem Führungsspieler spreche, meine ich nicht den Oliver Kahn, der andere geschüttelt hat oder ihnen mit gestrecktem Fuß entgegenspringt. Das waren aggressive Überreaktionen, die nichts mit einem Führungsspieler zu tun haben."


 

Seine Integration in den Profifußball: "Als ich beim KSC angefangen habe, musste man sich als junger Spieler in jedem Training behaupten. Spieler wie Scholl und Sternkopf sind teilweise wie die Hasen über den Platz gehüpft, um unverletzt das Training zu überstehen. Als junger Spieler durftest du vor allem die Koffer und die Bälle tragen und musstest dich nach und nach hocharbeiten."

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