Kahn: Für Rensing wird das nichts mehr

Der Ex-Torwart rät seinem Nachfolger dringend dazu, Bayern zu verlassen nachdem Trainer Louis van Gaal Jörg Butt gegen Wolfsburg aufgestellt hat. Kahn: "Ich weiß nicht, ob Michael die Kraft, die mentale Stärke hat, sich davon wieder zu erholen."
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Das war's dann wohl mit der Bayern-Karriere von Michael Rensing - glaubt Ex-Kapitän Oliver Kahn.
dpa Das war's dann wohl mit der Bayern-Karriere von Michael Rensing - glaubt Ex-Kapitän Oliver Kahn.

Der Ex-Torwart rät seinem Nachfolger dringend dazu, Bayern zu verlassen nachdem Trainer Louis van Gaal Jörg Butt gegen Wolfsburg aufgestellt hat. Kahn: "Ich weiß nicht, ob Michael die Kraft, die mentale Stärke hat, sich davon wieder zu erholen."

AZ: Herr Kahn, schwere Tage sind das derzeit für Michael Rensing, den Mann, mit dem Sie über acht Jahre Seite an Seite beim FC Bayern trainiert haben. Nach Jürgen Klinsmann im April hat ihn nun auch Trainer Louis van Gaal aus dem Tor genommen und vertraut Jörg Butt. Kommt Rensing darüber hinweg?

OLIVER KAHN: Ich weiß nicht, ob Michael die Kraft, die mentale Stärke hat, sich davon wieder zu erholen. Bei ihm ist es ein Problem des Kopfes, die Klasse hätte er.

Weil er weiß, dass mit dem erneuten Vertrauensentzug, diesmal durch einen anderen Trainer nach nur vier Pflichtspielen, das Thema Nummer eins beim FC Bayern wohl durch ist?

Er sollte sich jetzt in Ruhe überlegen, ob es nicht doch besser wäre, den Verein zu wechseln. Ob es nicht sinnvoller und die bessere Alternative wäre, von vorne zu beginnen, nächste Saison bei einem anderen Verein einen Neuanfang zu wagen. Ich habe im Fußball zwar schon alles erlebt, aber eins ist für mich klar: Für ihn wird das beim FC Bayern nichts mehr.

Für Rensing bedeutet das mit 25 Jahren einen unschönen Karriere-Knick.

Es ist doch keine Schande. Er hat es versucht, alles gegeben. Aber es war eben sehr schwer für ihn, als jahrelanger Reservist ohne große Erfahrung, die Nummer eins beim FC Bayern zu werden. Das war nahezu unmöglich. Mich wundert nur eins: Ich verstehe bei ihm die ganze Entwicklung nicht.

Was meinen Sie?

Er war immer ein Top-Torwart, wenn er mich ersetzt hat, als ich verletzt war oder pausiert habe. Es hat sehr lange gedauert, bis er sein erstes Pflichtspiel verloren hat, Ottmar Hitzfeld stand total auf ihn. Ich weiß nicht, warum er so einen Knick in seiner Entwicklung genommen hat. Mir ist das schleierhaft.

Was halten Sie von Jörg Butt, der neuen Nummer eins?

Butt ist ein solider Torwart, das hat er ja schon am Ende der letzten Saison bewiesen. Aber da Jörg keine 20 Jahre jung mehr ist, wird sich Bayern nach einem neuen Torwart für die Zukunft umsehen, da bin ich mir ganz sicher.

Haben die Bayern ja schon. Im Juli hat man sich um Manuel Neuer bemüht, doch die Schalker blieben stur. Was halten Sie von Neuer?

Er wäre sicher ein Kandidat, ist mit 23 Jahren noch jung, kann sich entwickeln. Bayern muss sich entscheiden: Nehmen sie einen Mann mit Potenzial wie Neuer oder einen gestandenen Keeper, wie Manchester United das 2005 mit Edwin van der Saar gemacht hat. Aber mit 30 Jahren oder älter sehe ich da keinen Kandidaten in Deutschland, da müssten sich die Bayern in Europa umsehen.

Interview: Patrick Strasser

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