Kahn: FC Bayern muss endlich "Schweinehund überwinden"

Als Co-Moderator im ZDF ist Oliver Kahn die Analyse von Fußballgeschehnissen gewohnt. Auch beim derzeit kriselnden FC Bayern hat er Defizite erkannt. Bei seinem ehemaligen Arbeitgeber fehlt ihm ein Spielertyp, wie er es einst war.
von  Abendzeitung
Konzentriert sich derzeit auf sein Studium und seine Kommentatoren tätigkeit: Oliver Kahn
Konzentriert sich derzeit auf sein Studium und seine Kommentatoren tätigkeit: Oliver Kahn © dpa

MÜNCHEN - Als Co-Moderator im ZDF ist Oliver Kahn die Analyse von Fußballgeschehnissen gewohnt. Auch beim derzeit kriselnden FC Bayern hat er Defizite erkannt. Bei seinem ehemaligen Arbeitgeber fehlt ihm ein Spielertyp, wie er es einst war.

Co-Moderator, Student, Referent, Buchautor - der "neue" Oliver Kahn ist durchaus facettenreich und immer noch omnipräsent in den Medien. Auch nach seinem Karriereende vor anderthalb Jahren ist der ehemalige National- und Bayern-Torwart noch immer nicht zur Ruhe gekommen und macht sich viele Gedanken. Natürlich verfolgt der 41-Jährige die Geschehnisse an der Säbener Straße aufs Genaueste, blickt aber auch gespannt zu den finanziell angeschlagenen Sechzgern. Im Bayerischen Fernsehen in der Sendung "Blickpunkt Sport" sprach Kahn über:

...die Krise beim FC Bayern: Das war zu erwarten, das kommt nicht überraschend für mich. Es ist eben problematisch, wenn die gesamte Vorbereitung nur häppchenweise stattfindet. Das wissen auch die Verantwortlichen beim FC Bayern, wie schwer es nach einer Weltmeisterschaft sein kann. Aber irgendwann müssen sie versuchen, den eigenen Schweinehund zu überwinden. Jetzt braucht es jemanden in der Mannschaft, der die anderen anstachelt, aufsteht und sagt: "Jetzt ist es genug!" Denn wenn du die ganze Zeit denkst "Ich bin müde", dann gehst du auf den Platz und spielst, als wärst du tatsächlich müde. Dieser Gedanke muss aus den Köpfen.

...die Titelchancen des Rekordmeisters: Jetzt müssen sie langsam anfangen, sie brauchen mal eine Serie. Wenn du vier, fünf Spiele nacheinander gewinnst, dann ist plötzlich einiges möglich. Respekt vor den Mainzern, aber die Saison ist noch lang.

...die Finanzkrise beim TSV 1860 München: Sie sollten endlich Stabilität in den Verein bekommen. Es wird Zeit, dass die sich endlich berappeln. Ich fände es toll, wenn sie wieder in die Bundesliga aufsteigen würden. Das wäre auch gut für die Stadt München. Ich denke sehr gerne an die fantastischen Derbys gegen 1860 zurück, das waren tolle Erlebnisse. Im Olympiastadion war da richtig Feuer unterm Dach, das wäre in der Allianz Arena bestimmt noch besser.

...sein MBA-Studium in Salzburg: Ich wollte Distanz zum Fußball schaffen und eine sinnvolle Aufgabe finden. Das Studium ist eine echte Herausforderung für mich. Als ich vor anderthalb Jahren anfing, fiel es mir nicht leicht, mich zuhause zwei Stunden am Stück hinzusetzen und mit einem Thema zu beschäftigen. Jetzt schaffe ich sechs, sieben Stunden nacheinander.

thi

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