Kahn erfährt Kritik für Bundesliga-Geldverteilung

Werder Bremens ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender Marco Bode hat sich für eine andere Verteilung der Fernsehgelder in der Fußball-Bundesliga ausgesprochen. Oliver Kahn widerspricht. Man dürfe bestimmte Gesetzmäßigkeiten des Marktes nicht außer Acht lassen.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn
Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn © Peter Kneffel/dpa

"Natürlich geht es im Sport darum, erfolgreich zu sein, und der Erfolgreiche muss belohnt werden. Aber nicht durch immer mehr Geld, sondern durch Titel", sagte der frühere Nationalspieler Marco Bode in einem mit Bayern Münchens Vorstandschef Oliver Kahn gemeinsam gegebenen Interview der "SZ". 

Bode: Warum bekommt der Erstplatzierte dreimal so viel Geld?

Warum müsse der Erste dreimal so viel Geld bekommen wie der Letzte in der Liga, fragte Bode. "Da muss das Erfolgsprinzip nicht gelten, da würde ich mir eher wünschen, einen Ausgleich zu schaffen", sagte er. Auch der Sport lebe davon, dass die Unterschiede in den Bedingungen nicht zu groß werden. 

Marco Bode kann sich einige Reformen im Profi-Fußball vorstellen.
Marco Bode kann sich einige Reformen im Profi-Fußball vorstellen. © Sina Schuldt/dpa

Kahn widersprach Bode. Man dürfe bestimmte Gesetzmäßigkeiten des Marktes nicht außer Acht lassen, meinte der Bayern-Chef.  "Für die großen Broadcaster spielt die Reichweite, die sie mit der Übertragung der unterschiedlichen Wettbewerbe erzielen, eine wichtige Rolle. Und wenn der FC Bayern für 35 Prozent der nationalen und internationalen Reichweite der Bundesliga verantwortlich ist, dann fände ich jede Form in Richtung Gleichmacherei nicht fair." Trotzdem sei es bisher immer gelungen, "die Verteilung relativ solidarisch zu gestalten, wenn man das mit anderen Ligen vergleicht". 

"Man kann den Bayern niemals vorwerfen, dass sie so erfolgreich sind"

Bode stimmte Kahn zu, "dass die Dominanz der Bayern nicht ausschließlich mit Geld zu tun hat". Gute Entscheidungen seien der wichtigste Erfolgsfaktor. "Man kann den Bayern niemals vorwerfen, dass sie so erfolgreich sind. Das haben sie vor allem durch gute Leistungen erreicht", sagte der Bremer. "Was ich kritisiere, sind die Bedingungen und die Regeln."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Kahn und Bode spielten gemeinsam in der Nationalmannschaft. Bei der WM 2002 wurden die beiden heute 53-Jährigen Zweite. In ihrer aktiven Zeit waren Rekordmeister Bayern München und Werder noch auf Augenhöhe. An diesem Dienstag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) tritt Werder Bremen als Aufsteiger in München beim alten Rivalen an. Kahn ist seit Juli 2021 Vorstandschef des FC Bayern, Bode legte nach dem Abstieg des SV Werder aus der Bundesliga 2021 nach sieben Jahren den Vorsitz im Aufsichtsrat der Hanseaten nieder.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Uli19 am 08.11.2022 13:36 Uhr / Bewertung:

    Der Unterschied ist, dass Bayern jedes Jahr in der CL spielt, also Vermarktung auch der Bundesliga und Bremen entweder in der zweiten oder ersten Liga und dass manche Vereine wissen wie sie das Geld gewinnbringend einsetzen und andere eben nicht.

  • KarlMarx am 08.11.2022 09:36 Uhr / Bewertung:

    Da haben wir wieder die Neid-Debatte. Der Erfolgreiche erhält mehr, da er interessanter ist, da er mehr internationale Aufmerksamkeit erfährt und letztlich, weil er mehr Scorerpunkte einholt als der Rest zusammen

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.