Kader des FC Bayern München bestens besetzt: Diese Spieler sind gesetzt
München - Erfolg schafft Luxus. Und der größte Luxus ist Zeit – auch beim FC Bayern. 18 Punkte beträgt der Vorsprung in der Bundesliga vor dem Spiel gegen Verfolgerlein Schalke 04 am Samstag, da muss man kein unnötiges Risiko eingehen. Thomas Müller, der sich im Pokal-Viertelfinale beim SC Paderborn (6:0) eine Oberschenkelprellung zuzog, ist das beste Beispiel dafür.
"Die medizinische Abteilung hat mich nach meiner Auswechslung gut versorgt und ich werde bald wieder einsatzbereit sein. Keine Sorge!", twitterte der Weltmeister, der die Regenerationseinheiten am Mittwoch sausen ließ und sich stattdessen beim Aqua-Jogging betätigte. Keine Sorge – und keine Eile. Müller soll schließlich im deutlich wichtigeren Champions-League-Spiel gegen Besiktas Istanbul (20. Februar) einsatzbereit sein.
"Thomas ist ein ganz wichtiger Spieler für uns, nicht nur Kapitän, sondern auch Führungsspieler", sagte Jupp Heynckes: "Er ist wieder in guter Form." Und doch könnte der Bayern-Trainer gegen Schalke mit gutem Gewissen auf Müller verzichten – weil mit Ausnahme von Torhüter Manuel Neuer alle Stars fit sind (von kleineren Wehwehchen abgesehen).
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Tor
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Wie schon in Mainz (2:0) blieb Sven Ulreich in Paderborn ohne Gegentreffer. Das gibt dem Keeper weiteres Selbstvertrauen. "Ich sehe aktuell nicht so viele Torhüter, die besser sind als Sven", sagte Tom Starke jüngst im AZ-Interview.
Ulreich ist seit der Verletzung von Manuel Neuer der große Bayern-Rückhalt, inzwischen sogar WM-Kandidat. Mit Starke gibt es einen zuverlässigen Ersatzmann. Und Neuer? Der soll die Belastung langsam steigern. "Ich baue da keinen Druck auf", sagte Heynckes. Muss er auch nicht. Ulreich hält richtig stark.
Abwehr
Wegen eines Magen-Darm-Infekts fehlte Jérôme Boateng im Pokal. Ob er gegen Schalke zurückkehrt, ist noch unklar. Wie im Fall Müller gibt es keine Not – Niklas Süle überzeugt als Vertreter. Der 22-Jährige fiel in Paderborn sogar als Mahner auf. "Es darf nicht sein, dass wir in so viele Konter laufen", sagte Süle. Recht hatte er.
Sind alle Abwehrstars fit, verteidigen Boateng und Mats Hummels zentral, links ist David Alaba gesetzt, rechts Joshua Kimmich. "Wir haben einen breiten Kader", erklärte der Nachfolger von Philipp Lahm: Jeder, der spielt, legt sich richtig ins Zeug. Backups für Alaba und Kimmich sind Juan Bernat (links) sowie Rafinha (rechts). Javi Martínez kann als Innenverteidiger aushelfen.
So lange laufen die Verträge der Bayern-Spieler
Mittelfeld
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Die Luxuszone schlechthin. Da Thiago (Muskelteilriss) zurück im Mannschaftstraining ist, steht Heynckes vor kniffligen Entscheidungen. Sieben Spieler streiten um drei Plätze. An Martínez führt auf der Sechserposition kein Weg vorbei – doch dann wird es schwierig. Heynckes glaubt nach wie vor an Arturo Vidal ("Ein überragender Spieler"), besonders in den großen Partien der Champions League. Der Chilene wäre die kampfstarke Wahl, Thiago und James Rodríguez sind filigranere Alternativen.
Und dann gibt es ja auch noch Müller, der am liebsten zentral offensiv spielt. Die Neuzugänge Sebastian Rudy und Corentin Tolisso ergänzen das Team.
Angriff
Auch hier gilt: Qualität, wohin man nur schaut. Arjen Robben sendete mit zwei Toren im Pokal deutliche Signale Richtung Vertragsverlängerung. Auf der rechten Außenbahn ist der Niederländer gesetzt, auch Müller kann dort spielen.
Links liefern sich Franck Ribéry und Kingsley Coman ein Duell auf Top-Niveau. Und im Sturmzentrum gibt es mit Sandro Wagner eine gute Alternative zum nimmersatten Robert Lewandowski (schon 25 Saisontore).
Kein Wunder, dass Heynckes bei diesem Kader optimistisch auf die Triple-Jagd blickt. Nachlassen wird meine Mannschaft nicht, sagte er: "Egal in welchem Wettbewerb."
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