Jupps Marathonmänner wollen den nächsten Sieg
Auf ins 184. bayerisch-fränkische Derby. Nach dem souveränen Auftritt im Champions-League-Viertelfinale wollen die Marathonmänner des FC Bayern auch in der Liga weiter siegen. Bloß nicht zu viel Respekt vor den Münchnern wünscht sich „Club“-Trainer Dieter Hecking.
Nürnberg/München – Keine Zeit zum Durchatmen: Mit dem Schwung der Champions League wollen die Münchner Vielspieler auch in der Fußball-Bundesliga ihre Meisterchancen wahren. „Es ist alles möglich, auch drei Titel. Jetzt müssen wir an Nürnberg denken und da gewinnen“, betonte Franck Ribéry mit Blick auf das 184. bayerisch-fränkische Derby. Nach zuletzt drei Liga-Siegen in Serie soll am Samstag wie im Hinspiel (4:0) ein weiterer Dreier her. „Wir müssen auch in Nürnberg wieder gewinnen“, forderte Bayern-Kapitän Philipp Lahm. Vier Siege nacheinander gab es zuletzt vor mehr als sechs Monaten.
Konnte Trainer Jupp Heynckes beim Hinrunden-Duell gegen die Franken ausgeruhte Profis ins Rennen schicken, so sind nun in einem Mammutprogramm beanspruchte Bayern-Stars gefordert. „Es war schon letzte Woche nach dem Pokalspiel nicht einfach gegen Hannover. Nürnberg ist eine Mannschaft, die nicht in den Abstiegsstrudel reinkommen will. Es wird schwierig“, warnte Heynckes.
Nicht festlegen mochte er sich nach dem 2:0 bei Olympique Marseille, ob er bei der Formation für die Liga rotieren wird. Weitere Spielpraxis wird wohl Bastian Schweinsteiger sammeln dürfen, denn am Dienstag in der Königsklasse schaut der lange verletzte Nationalspieler ja schon wieder gesperrt zu. „Mir tut jede Minute gut, die ich auf dem Platz stehe“, meinte der Mittelfeldakteur.
Erst das Duell am Samstag beim 1. FC Nürnberg, drei Tage später das Viertelfinal-Rückspiel in der Königsklasse gegen Marseille: Allein bis Ende April stehen für den FC Bayern innerhalb von vier Wochen insgesamt neun Begegnungen in der Bundesliga (6) sowie – sehr wahrscheinlich – in der Champions League (3) auf dem Programm. „Die nächsten vier bis fünf Wochen sind eine wahnsinnige Herausforderung für die Mannschaft“, hob Sportdirektor Christian Nerlinger hervor.
Für Münchens Jungstar David Alaba ist die Partie im mit 48 548 Zuschauern ausverkauften Nürnberger Stadion eines von sieben „Endspielen“ in der Bundesliga und für die Nürnberger sowieso ein Highlight. „Die Vorfreude ist groß auf das Derby. Es ist immer noch etwas anderes als ein normales Bundesligaspiel“, betonte Trainer Dieter Hecking. Gegen die Münchner brauche man „Leidenschaft, Mut und Disziplin“, sagte der „Club“-Coach. „Wir wollen etwas für unser Punktekonto tun und nicht in Ehrfurcht erstarren wie im Hinspiel.“
Zwei, drei Siege brauchen die Franken nach eigener Rechnung noch, um den Klassenverbleib als sicher verbuchen zu können. „Wir werden nicht absteigen“, betonte Sport-Vorstand Martin Bader. Nach dem guten Auftritt beim VfB Stuttgart (0:1) will „Club“-Coach Hecking nur eine Veränderung vornehmen. Tomas Pekhart wird in der Spitze den verletzten Alexander Esswein ersetzen. „Weiter werde ich nichts verändern, dazu sehe ich keinen Grund“, erklärte der Trainer.
Mutmacher für die Franken: Die Münchner taten sich in dieser Saison auswärts sehr schwer, zudem sind die Nürnberger zu Hause gegen den großen Rivalen aus dem Süden seit vier Spielen ungeschlagen. „Aber ich bin kein Freund von Statistiken“, betonte Hecking. Das bislang letzte Duell in Nürnberg endete 1:1 – es war vor einem Jahr das Ende der Amtszeit von Louis van Gaal.