Jupps Flucht nach vorn: Ich bin hier der Chef!

Bayerns Trainer zeigt im Supercup gegen Dortmund, dass er die Kommandos gibt – Sportchef Matthias Sammer hält sich zurück.
Patrick Strasser |
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Bayerns Trainer zeigt gegen Dortmund, dass er die Kommandos gibt – Sportchef Sammer hält sich zurück

MÜNCHEN Matthias Sammer stand auf, machte einen Schritt auf Jupp Heynckes zu und streckte ihm die rechte Hand zur Gratulation entgegen. Ein förmlicher Gruß mit anerkennendem Gesichtsausdruck. Und dann, ganz plötzlich, umarmten sie sich nach diesem Supercup-Finale.

2:1 gegen Doublegewinner Dortmund – der erste Titel der Saison, eine Trophäe für die neue Erlebniswelt, etwas Konfettiregen. Es war der erste Erfolg für das Duo Heynckes/Sammer. Teamwork ist gefragt seit dem Amtsantritt des ehemaligen DFB-Sportdirektors am 2. Juli. Noch ist man dabei, sich gegenseitig zu beschnuppern, der Optimierungsprozess läuft. Nach außen werden Zuständigkeiten deutlich dokumentiert. Und augenscheinlich sieht sich Heynckes dabei unter Zugzwang. Es war der 67-Jährige, der während der Partie ständig an der Seitenlinie in seiner Coaching Zone auf- und ablief, Kommandos hereinreif und einmal auf den Debütanten Emre Can einredete als der gerade einen Einwurf ausführte. knapp Zwei Wochen vor dem Ligastart gilt es, Stellschrauben – ein typisches Heynckes-Wort – zu justieren, der Coach leistete aktiv Soforthilfe. Er wollte zeigen: Ich bin hier der Chef!

Sammer, der Sportvorstand, nahm beim ersten gemeinsamen Heimspiel auf der Bank zwischen dem Trainerteam (mit den Heynckes-Assistenten Hermann und Gerland sowie dem Ärzte-Stab Platz. Er hielt sich zurück, war nur jeweils vor und nach An- und Abpfiff der Halbzeiten zu sehen. Lediglich ein paar Tipps rief er ins Spiel, mehr nicht.

Schon am Freitag hatte Heynckes gereizt reagiert auf Fragen nach der Aufgabenverteilung im sportlichen Führungsstab. „Die Betreuung der Mannschaft übernehme immer noch ich, auch die Ansprache”, betonte Heynckes in aller Deutlichkeit. Es war ihm ein Bedürfnis, das klarzustellen. Zwei Tage zuvor war es Sammer, der eine gesteigerte Angriffslust von den Spielern eingefordert hatte: „Wir brauchen keine tote Mannschaft, wir brauchen eine, die lebt, die aggressiv ist.” Heynckes entgegnete dem, in seine Team sei „so viel Biss wie in der letzten Saison”. Nach dem 2:1 gegen Dortmund entschuldigte sich Sammer – diesmal kein Kommentar.

Heynckes sprach von einem „sehr guten Auftritt. Wir waren gut organisiert”. Er meinte seine Mannschaft, die sich mit den Zugängen Mandzukic, Dante und Shaqiri noch finden muss. So wie er und Sammer. Die Zeit der Harmonie soll vorbei sein, hatte Präsident Uli Hoeneß angekündigt. Die neue Erfolgsformel der Bayern lautet: Reibung erzeugt Energie.

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