Jupp! Jupp! Jupp! Torte & Rekorde

München - Donnerstag. Vatertag. Jupptag. Im Leistungszentrum an der Säbener Straße wurde es gestern Vormittag laut. Die Spieler, der Trainerstab, die Vorstände Sammer und Rummenigge – alle stimmten ein „Happy Birthday” an, applaudierten und skandierten „Jupp! Jupp! Jupp!” Dann bewies der 68-jährige Jubilar seine Fitness. Die 68 Kerzen auf der rot-weißen Torte pustete Trainer Jupp Heynckes in nur zwei Zügen aus, Vizekapitän Bastian Schweinsteiger assistierte beim Anschneiden und Verteilen.
Auf der Torte neben dem Logo: eine Meisterschale aus Marzipan. Die echte gibt’s am Samstag, nach dem letzten Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten FC Augsburg (15.30 Uhr, Sky und Liga total! live). Heynckes bedankte sich für die Überraschung, schwor sein Team in einer emotionalen Rede auf die nächsten Wochen ein: „Unser Weg ist noch nicht zu Ende! Es stehen zwei große Endspiele an. Deswegen brauchen wir Rhythmus, deswegen müssen wir unsere Form konservieren.”
Noch vier Spiele – und am Ende drei Partys? Bei der Meisterparty am Samstagabend dürfen die Spieler laut Heynckes „ein Weißbier oder ein Gläschen Wein trinken und feiern”. Aber auch da werde „eine Bremse im Kopf” sein. Die Wembley-Bremse. Am 25. Mai geht es in London um den Champions-League-Pott, eine Woche später in Berlin gegen Stuttgart um den DFB-Pokal.
Die Bundesliga-Saison war außergewöhnlich, im Laufe der Wochen sackten die Bayern eine Bestmarke nach dem anderen ein. Der Rekordmeister feiert seine Meisterschaft der Rekorde. Dafür stehen Eckpfeiler des Erfolsgsteams.
Der beste Saisonstart – dank Mario Mandzukic: Acht Siege in Folge waren auch ein Verdienst des letzten Sommer verpflichteten Mario Mandzukic. Bis zur Winterpause hatte der Kroate neun Tore erzielt, dadurch wurde man schon nach dem 14. Spieltag frühester Herbstmeister aller Zeiten – mit der besten Tordifferenz (+37).
Die meisten Punkte, die meisten Siege – dank Bastian Schweinsteiger: 85 Punkte sind Rekord (auch die 44 Auswärtszähler), die 27 Siege ebenso wie die 14 Siege in Serie bis zum 1:1 in Dortmund am letzten Samstag – gleichzeitig der beste Rückrundenstart aller Zeiten. Dafür steht Mittelfeld-Boss Bastian Schweinsteiger genau wie Lahm, Ribéry, Müller, ...
Die wenigsten Gegentore – dank Manuel Neuer: 15 sind es bisher, bei 20 hätte man den Rekord. „Wir müssen weiter defensiv viel investieren”, sagte Torhüter Manuel Neuer, „dann klappt es auch mit diesem Rekord, den ich natürlich gerne mitnehme.” Schon in den Annalen: die nur sieben Gegentreffer in der Hinrunde, auswärts kassierte er nur ein Tor.
Die wenigsten Niederlagen – dank Dante: Eine, das 1:2 im Herbst gegen Leverkusen. So konnte man nach 28 Spieltagen, schneller als niemand zuvor, durchs Ziel gehen. Dank Dante – dem Abwehrchef, der im Sommer aus Gladbach geholt wurde. Ein Heynckes-Transfer. Der Coach wird nun mit 68 zum dritten Mal Meister als Trainer. Mandzukic’ Idee: „Champions League und DFB-Pokal – die wären das beste Geschenk für ihn.”