Jupp Heynckes: Der Platzhalter

2013 hat Jupp Heynckes als Coach des FC Bayern ausgedient. Die AZ macht sich Gedanken, welche Eigenschaften der ideale Nachfolger haben sollte
Filippo Cataldo |
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MÜNCHEN Das Casting eröffnet hat der Präsident höchstselbst. In der „Welt” erklärte Uli Hoeneß, dass die Bayern seinen Freund Jupp Heynckes im Juni 2013 wohl in Rente schicken werden. „Erst einmal tun wir alles dafür, dass Jupp Heynckes mit der Mannschaft erfolgreich ist. Und danach schauen wir: Holen wir einen neuen oder nicht? Höchstwahrscheinlich holen wir einen”, sagte Hoeneß. Ein Jahr lang wird Heynckes nun Platzhalter sein für seinen Nachfolger. Den darf der Coach immerhin selbst mit aussuchen. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge betonte schon vor der Finaltragödie in der AZ, dass Heynckes der Casting-Jury angehören wird.
Was der Bayern-Coach für die Zukunft mitbringen müsste – und wer in Frage käme:


Die Genialität, Sympathie und Methodik von Pep Guardiola: Die Barca-Ikone formte sein Team zum besten der Welt, holte 14 Titel in vier Jahren. Befindet sich seit einer Woche im Sabbatical, hätte ein Jahr Zeit, Deutsch zu lernen. Ein Klub, der ihn haben wolle, müsse ihn verführen, sagte er.

Das Titelstreben von Roberto di Matteo: Keine drei Monate benötigte die italienisch-schweizerische Chelsea-Ikone, um aus einer verunsicherten Truppe Europas Triumphatoren zu machen. Di Matteo gilt aber nach den humorlosen Beton-Auftritten seiner Altherrenriege gegen Barca und Bayern als Trainer, dem alle Mittel recht sind.

Das Händchen für Talente von Heiko Vogel: Der Basel-Coach erlernte sein Handwerk in der Jugendabteilung der Bayern, trainierte schon Lahm, Schweinsteiger, Müller und Badstuber. Cooler Typ, sein Humor ist schräger als der von Jürgen Klopp. Aber: Im Champions-League-Achtelfinale verlor er in München 0:7!

Der Erfolgshunger und den Charme von Mirko Slomka: Den Bayern-Bossen imponiert, wie Slomka mit geringen Mitteln Erfolg hat in Hannover. Mit Ottmar Hitzfeld eint ihn zudem das Mathematik-Studium. Mit seiner Eloquenz würde er nach München passen, mit seiner Kontertaktik eher nicht.

Das Akribie und die Manieren von Lucien Favre: Der Schweizer ist möglicherweise der Trainer auf dem Markt, der Heynckes am meisten ähnelt. Nach seinen Erfolgen in Gladbach könnte er sein Werk hier fortsetzen. Vielleicht etwas zu schüchtern für München.
Das Tüftler–Hirn von Thomas Tuchel: Kaum ein anderer deutscher Trainer beschäftigt sich so sehr mit taktischen Fragen wie der Mainzer, kaum einer stellt seine Spieler so gut auf Gegner ein. Möglicherweise ist er aber zu flapsig und empfindlich für die Bayern.

Die Bayern-Vergangenheit von Markus Babbel, Thorsten Fink und Stefan Effenberg: Heynckes schätzt vor allem Babbels fachliche Qualitäten sehr. Genauso wie Fink beim HSV, absolviert der Gilchinger gerade seine Lehrjahre in der Bundesliga. Effenberg fehlt zwar jegliche praktische Erfahrung, aber, hey, es ist Stefan Effenberg, das personifizierte Selbstvertrauen! Klar, dass er sich den Job zutraut. 

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