Jupp & Hermann - und sonst niemand

Jupp Heynckes, der designierte Trainer bei Bayern, darf seinen Assistenten, aber keinen Spieler zum FC Bayern mitbringen.
von  Patrick Strasser

Jupp Heynckes, der designierte Trainer bei Bayern, darf seinen Assistenten, aber keinen Spieler zum  FC Bayern mitbringen.

München -  Der Mann hat die Wahl – wohl dem, der solch eine Entscheidung treffen kann. Peter Hermann (59) darf wählen zwischen Bayer Leverkusen, dem Verein seines Herzens, und Jupp Heynckes, dem Trainer, mit dem er so loyal und erfolgreich wie mit keinem anderen zusammenarbeiten kann – also mit dem FC Bayern, Heynckes’ neuem Arbeitgeber ab Juli.

Und Hermann hat freie Hand. „Wir würden ihn gerne halten, aber Peter kann da frei entscheiden”, sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler. Vergangenen Donnerstag war Hermann, seit 35 Jahren Vereinsmitglied bei Bayer, mit dabei, als in Heynckes’ Anwesen mit dem Bayern-Vorstand die nächste Saison besprochen wurde; dabei erhielt er ein konkretes Angebot. Die endgültige Entscheidung soll nach dem nächsten Bundesliga-Wochenende fallen, die Tendenz geht zu einem Arbeitsplatzwechsel. Erstens, da Hermann dem Werben seines Kumpels Heynckes nicht widerstehen kann. Und zweitens, weil Robin Dutt, der Neue in Leverkusen ab Sommer, Fakten geschaffen hat und zwei seiner Leute aus Freiburg mitbringt: die Co-Trainer Buric und Langner.

Heynckes und Hermann, dazu wohl Holger Broich (36), ein Experte auf dem Gebiet Reha und Kondition – Bayer Leverkusen verliert die erste Reihe des Trainerstabes. Daher wird es wohl ein Gentlemen’s Agreement geben, dass der FC Bayern nicht auch noch Spieler nach München lockt – etwa den von Heynckes sehr geschätzten Chilen Arturo Vidal (23, Vertrag bis 2012). „Jupp Heynckes wird ganz sicher keinen Spieler von Bayer holen. Wer dem Jupp so etwas zutraut, der kennt ihn nicht richtig”, er ist ein „Sportsmann vom Scheitel bis zur Sohle”, sagte Völler dem „kicker”. In Leverkusen baut man darauf, dass Heynckes „viel zu loyal und anständig” ist (Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser). Stimmt: Als Heynckes 2007 bei Borussia Mönchengladbach entlassen wurde, hatte er seinen Dienstwagen gewaschen und vollgetankt zurückgegeben.

Seine Papiere bekommen wird der gesamte Trainerstab von Louis van Gaal, die Zusammenarbeit wird nicht fortgesetzt.
Offen ist, was aus Hermann Gerland (56) wird, in dieser Saison im Assistenten-Team von van Gaal plus Coach der zweiten Mannschaft in Liga drei. Darüber soll Heynckes das letzte Wort haben. Als Spiele- und Spieleranalyst sowie Video-Experte kommt Michael Henke (53), in München als Hitzfeld-Assistent gut bekannt, in Frage. In der Frage des Torwarttrainers wird geprüft, ob Walter Junghans (52) vom Jugendbereich wieder zu den Profis befördert wird.

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