Julian Nagelsmann ist beim FC Bayern jetzt als Moderator gefragt

Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann ist mehr denn je als Moderator gefragt. Erstmals nimmt er Veränderungen vor.
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Münchens Trainer Julian Nagelsmann gestikuliert.
Münchens Trainer Julian Nagelsmann gestikuliert. © Uwe Anspach/dpa

München - Hasan Salihamidzic war schon unter der Woche bemüht, dem heiklen Thema die Schärfe zu nehmen. "Das ist jetzt nicht einfach, wo keine englischen Wochen sind, wenn man draußen sitzt", sagte der Sportvorstand von Bayern München. Aber man werde noch alle "brauchen, wir haben über 50 Spiele, hoffentlich".

Dass die Millionen-Stars Matthijs de Ligt und Leroy Sane oder die Neuzugänge Ryan Gravenberch und Moussair Mazraoui zum Auftakt außen vor waren, beschäftigte die Münchner - vor allem Trainer Julian Nagelsmann. Der sei mit seinem Team dafür verantwortlich, betonte Salihamidzic, "wie man alle zufrieden stellt".

Dies versucht Nagelsmann am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN und imAZ-Liveticker) beim VfL Bochum. "Wir werden etwas umbauen", sagte er am Freitag - und beteuerte: "Wir hatten so oder so zwei Wechsel geplant, jetzt werden es vielleicht drei."

Mehr denn je als Moderator gefragt

Vor allem der Nachsatz, dass er so oder so Veränderungen geplant habe, war Nagelsmann angesichts einiger angeschlagener Profis wichtig. Soll nämlich keiner der sensiblen Stars auf den Gedanken kommen, dass er nur deshalb spielt, weil ein Kollege ausfällt.

Nagelsmann muss vorsichtig sein, er ist bei seinem Luxuskader mehr denn je als Moderator gefragt. Das weiß er, und er kennt auch die Mechanismen des Geschäfts. "Da wird das Ganze schnell auf das monetäre reduziert, da wird dann gerechnet, wie viele Millionen auf der Bank sitzen", sagte er.

Es sind viele, egal wie. Beim VfL Bochum, gegen den nach dem blamablen 2:4 in der Vorsaison Wiedergutmachung angesagt ist, werden wohl erstmals nach einem starken Auftakt mit drei Pflichtspielsiegen Millionen-Transfer de Ligt, Kingsley Coman und Sane beginnen.

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Der Niederländer de Ligt zog sich im Training allerdings einen Bänderriss in der Hand zu. Da müsse man "noch abwarten, ob er schmerzfrei ist", so Nagelsmann. Für de Ligt müsste wohl der angeschlagene Dayot Upamecano weichen.

Sane und der zuletzt gesperrte Coman, dem Nagelsmann "Monsterqualitäten" bescheinigte, starten wohl für Serge Gnabry und Jamal Musiala. Hinter deren Einsatz steht ohnehin ein Fragezeichen.

Gnabry habe "einen knöchernen Ausriss am Handgelenk plus Adduktorenprobleme", berichtete Nagelsmann. Der zuletzt überragende Musiala habe "eine Zerrung im Adduktorenbereich". Es sei "nichts Dramatisches. Da müssen wir ein bisschen aufpassen, dass nichts passiert."

Mit Blick auf die WM  gibt es reichlich Konfliktpotenzial

Nagelsmann werden so immerhin schwere Personal-Entscheidungen abgenommen. Noch herrscht zwar Ruhe bei den Bayern, doch gerade mit Blick auf die WM in Katar gibt es reichlich Konfliktpotenzial.

Da kommen dem Rekordmeister die englischen Wochen ab September gerade recht. Auch Vorstandschef Oliver Kahn unterstrich, dass der FC Bayern angesichts der "extremen" Belastungen in den kommenden Monaten "so einen Kader braucht".

Beim harten Konkurrenzkampf sieht Nagelsmann die Spieler "in der Bringschuld. Jeder muss zeigen, dass er besser ist. Wir sind immer noch Bayern München". Das heißt auch, dass eine erneute Blamage beim Außenseiter in Bochum unbedingt vermieden werden muss.

"Die Niederlage steckt schon noch im Kopf", sagte Nagelsmann: "Ein zweites Mal in Folge wollen wir da auf keinen Fall verlieren." Egal, wer spielt.

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4 Kommentare
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  • Südstern7 am 20.08.2022 07:03 Uhr / Bewertung:

    "Da kommen dem Rekordmeister die englischen Wochen ab September gerade recht."

    Dieser Satz liest sich als seien die kommenden englischen Wochen ein unvorhergesehener Glücksfall, der dem FC Bayern unvermittelt zu Hilfe käme. Dabei ist es genau umgekehrt: Eben weil man weiß, dass ab September die Post abgeht hat man ja den Kader zuvor verstärkt. In weiser Voraussicht sozusagen.

    Irgendwie sehe ich das Thema dieses Artikels deutlich überbewertet. Denn schon nach 2 Bundesligaspielen sind die ersten im Krankenstand und müssen ersetzt werden. Auch das war vorhersehbar, auch deshalb hat man den Kader verstärkt. "Konfliktpotenzial", wie es dieser Artikel beschreibt, haben Vereine, die einen ausgedünnteren Kader haben, Vereine, die nicht aus dem Vollen schöpfen können. Dass ein Trainer auch moderieren muss ist unbestritten, aber diese Gabe muss jeder Trainer haben. Entweder in der einen oder der anderen Richtung.

  • Max Merkel am 21.08.2022 16:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Alles halb so schlimm, wenn man sich schon wieder die Ergebnisse der vermeintlichen Konkurrenten anschaut dann kann man dem FCB jetzt schon wieder zur Meisterschaft gratulieren. Die Gleiche Suppe wie die letzten Jahre. Sie können sich schon mal ganz auf die CL konzentrieren.

  • Südstern7 am 22.08.2022 07:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Max Merkel

    "...wenn man sich schon wieder die Ergebnisse der vermeintlichen Konkurrenten anschaut ..."

    Einer meiner engsten Freunde ist BVB-Fan. Gestern Abend telefonierten wir und er meinte (sinngemäß): "Der grawierenste Unterschied ist, dass wir, der BVB, bei einem 2:0 verwalten und ängstlich nur noch beamtenmäßig das Notwendigste tun, während ihr weiter macht und einfach nur schönen Fußball spielen wollt!"

    Ein anderer meinte mal, dass er die Bayern nicht leiden kann, weil sie immer gewinnen wollen. Da frage ich mich was der Sinn des Spiels ist? Alles andere als diese Einstellung wäre Humbug, Betrug am Zuschauer.

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