Josip Stanisic überzeugt unter Julian Nagelsmann: Der etwas andere Durchstarter

Josip Stanisic, der nun erstmals in den Kader der kroatischen Nationalmannschaft berufen wurde, entwickelt sich nach Jamal Musiala zum nächsten Senkrechtstarter beim FC Bayern – wird aber weniger öffentlich gefeiert.
von  Christina Stelzl
Wurde zum ersten Mal für Kroatiens A-Nationalmannschaft nominiert: Josip Stanisic.
Wurde zum ersten Mal für Kroatiens A-Nationalmannschaft nominiert: Josip Stanisic. © imago images/RHR-Foto

München – Große Ehre für Josip Stanisic! Der 21-jährige Abwehrspieler wurde erstmals für die kroatische Nationalmannschaft nominiert. Bayerns Rechtsverteidiger steht im Kader für die kommenden WM-Qualifikationsspiele gegen Zypern (8. Oktober) und die Slowakei (11. Oktober).

Der gebürtige Münchner wäre auch für Deutschland spielberechtigt gewesen, entschied sich aber im Gegensatz zu Teamkollege Jamal Musiala, der bekanntlich sowohl die deutsche als auch die englische Staatsbürgerschaft besitzt, gegen die DFB-Auswahl.

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Nach Musiala: Stanisic ist Bayerns nächster Senkrechtstarter

"Meine Familie kommt aus Slavonski Brod, einer Stadt im Osten von Kroatien. Es ist ein Traum für mich, für Kroatiens A-Nationalmannschaft zu spielen. Der kroatische Fußball-Verband und der Nationaltrainer haben sich bereits vor Monaten intensiv um mich bemüht und mir eine Perspektive aufgezeigt. Ich freue mich riesig auf diese Herausforderung", erklärte der 21-Jährige.

Die Nominierung für Kroatiens A-Nationalmannschaft hat sich Stanisic jedenfalls redlich verdient. Denn nach Musiala ist der 21-Jährige in dieser Spielzeit der nächste Senkrechtstarter des Rekordmeisters – wenn auch auf eine andere Art und Weise.

Stanisic: Gewinner der Vorbereitung unter Nagelsmann

Stanisic, der über den TSV 1860 und Fürstenfeldbruck im Sommer 2017 in die Jugend des FC Bayern wechselte, feierte bereits vergangene Saison unter Ex-Coach Hansi Flick sein Bundesliga-Debüt für die Münchner. Sein endgültiger Durchbruch gelang ihm aber unter Julian Nagelsmann

Seit Beginn der Vorbereitung durfte der Deutsch-Kroate (seit Anfang Juli mit einem Profivertrag bis 2023 ausgestattet) im Nagelsmann-Team mittrainieren. "Er hat eine sehr, sehr gute Vorbereitung gespielt", erklärte der Bayern-Trainer vor dem Bundesliga-Start bei Sat1. "Er war die ganze Zeit da und ist topfit." 

Stanisic startet gegen Gladbach und im Supercup 

Im Gegensatz zu Stammspieler Benjamin Pavard, der sich Anfang August am Sprunggelenk verletzt hatte. So war es Stanisic, der beim ersten Saisonspiel gegen Borussia Mönchengladbach in Bayerns Startelf stand und den Vorzug vor Bouna Sarr erhielt.

"Ich war grundsätzlich sehr zufrieden. Er hatte einen Ballverlust, der ihm so nicht passieren darf. Ansonsten hat er sich nach vorne gut mit eingebracht und auch gut verteidigt", sagte Nagelsmann nach dem 1:1 in Gladbach und brachte ihn prompt auch im Supercup gegen Borussia Dortmund von Beginn an (3:1).

Stanisic spielt sehr abgeklärt und souverän

Andres als Teamkollege Musiala, der durch spektakuläre Dribblings und Tore für Aufmerksamkeit sorgt, gehen die souveränen Leistungen von Stanisic teils etwas unter.

Dabei wirkt der 21-Jährige trotz seines noch jungen Alters wie ein alter Hase. Auf dem Feld geht er mit seiner souveränen Ausstrahlung voran und überzeugt vor allem mit seiner robusten Spielweise – eben ohne mit Knaller-Aktionen aufzufallen, dafür ruhig und abgeklärt. Die Profiteure seiner Spielweise stehen vor ihm. Stanisic sei laut Nagelsmann "einer, auch wenn er noch jung ist, der viel coacht und vorangeht" und zudem "beste körperliche Voraussetzungen" hat.

Stanisic: Bayerns neuer Pavard-Backup

Mittlerweile ist Pavard wieder fit, doch in Stanisic hat Bayern hat nach langer Suche endlich einen passenden Backup gefunden. Der 21-Jährige interpretiert seine Rechtverteidigerrolle solide und zuverlässig, wirkt so. als sei er sich des unerwarteten Privilegs bewusst, wie etwa bei seinem Champions-League-Debüt vergangene Woche in Barcelona.

Zur Belohnung durfte er beim 7:0 Schützenfest gegen den VfL Bochum mal wieder von Beginn an ran und war erneut ein solider Rückhalt – eben durch jene Abgeklärtheit, die ihm nun auch zum Sprung in die kroatische Nationalmannschaft verholfen haben dürfte.

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