Jogi soll die Bayern verschonen
Matthias Sammer bittet Bundestrainer Löw, gegen Argentinien auf Bastian Schweinsteiger zu verzichten.
München - Am anderen Ende der Leitung: Matthias Sammer. Dieser Tage wird der neue Bayern-Sportvorstand Bundestrainer Joachim Löw anrufen. Und genau da beginnt das Problem. Denn Sammer ist jetzt auf der anderen Seite, er vertritt die Interessen eines Vereins seit er vor genau fünf Wochen den Posten des DFB-Sportdirektors wegen der Angebots der Bayern gekündigt hatte. Sammer muss mit Löw verhandeln.
Konkret geht es um die Anzahl der Nationalspieler, die der Bundestrainer Ende dieser Woche für das erste Testländerspiel der neuen Saison am 15. August in Frankfurt nominiert. Nicht irgendein Test: Argentinien kommt, Weltfußballer Lionel Messi ist nominiert. Für den DFB ein weiteres Prestige-Länderspiel mit hohen Werbe- und Marketing-Einnahmen (das ZDF überträgt live), ähnlich wie letzten August beim 3:2 gegen Brasilien in Stuttgart.
Der Termin Mitte August, zehn Tage vor dem Bundesliga-Start, verärgert alle Vereinsvertreter. Ab 2013 wird der Termin weltweit abgeschafft, für Löw ist es jedoch der einzige Test vor dem Start der Quali Anfang September. Eine Lose-Lose-Situation.
„Ich weiß, dass Löw auch nicht über den Termin glücklich ist. Deshalb werden wir sauber kommunizieren und aufeinander zugehen“, hatte Sammer kürzlich gesagt. Nachdem Mario Gomez (Operation wegen freier Gelenkkörper) ohnehin ausfällt, wird Trainer Jupp Heynckes insistieren, auch Bastian Schweinsteiger (Knöchel-Probleme) zu verschonen. Am Montag radelte er zur Behandlung bei Vereinsarzt Müller-Wohlfahrt. „Da werden wir schon zu einem Konsens kommen“, meinte der 67-Jährige.
Doch damit nicht genug: Auch Philipp Lahm, Bayern- und DFB-Kapitän, soll im Idealfall an der Säbener Straße bleiben dürfen. Wegen Überlastung hatte man ja auch seine Teilnahme an der China-Reise storniert. Von Neuer, Boateng, Badstuber, Kroos und Müller sollen möglichst nur drei bis vier nominiert werden.
Um bessere Argumente zu haben, sagten die Bayern-Bosse den Test bei Viertligist Großaspach (Mittwoch) wegen „wegen unvorhersehbarer Verletzungsprobleme“ ab. Soll keiner behaupten können, man habe zu wenig Spiele.