Jérôme Boateng: Unbekannter Mann in seinem Haus

Der Täter spaziert einfach durch die Tür. Er bedient sich im Haus und verschwindet dann wieder unerkannt.
von  Ralph Hub
Jerome Boateng steht vor seinem Comeback beim FC Bayern.
Jerome Boateng steht vor seinem Comeback beim FC Bayern. © imago/Sven Simon

Der Täter spaziert einfach durch die Tür. Er bedient sich im Haus und verschwindet dann wieder unerkannt

München, Grünwald -  So ziemlich alles, was Jérôme Boateng anfasst, wird zu Geld. Erst kürzlich hat der Bayern-Star seine neue Brillenkollektion vorgestellt. Und selbst so profane Dinge wie Rasierapparate verkaufen sich mit Hilfe des Sonnyboys wie warme Semmeln.

Geschätzt rund zehn Millionen Euro macht der seit einiger Zeit verletzte Verteidiger des Fußballrekordmeisters jährlich auf dem grünen Rasen.

Mit Werbeverträgen für Sportartikel, Mode und andere Dinge kommen noch mal ein paar Milliönchen zusätzlich oben drauf. Trotzdem hat der 29-Jährige nie die Bodenhaftung verloren. Die Fans verehren ihn, Frauen himmeln ihn an – kein Wunder, selbst wenn er abgekämpft und verschwitzt vom Fußballrasen kommt, sieht der Mann noch immer wie ein Topmodel aus.

So locker wie Jérôme Boateng als Fußball-Profi drauf ist, so locker benimmt er sich auch Zuhause in seinen eigenen vier Wänden. Legendär ist seine Sammlung von Sportschuhen. Damit sie richtig zur Geltung kommt, hat er für die Schuhe ein extra Zimmer eingerichtet.

Seine Dachgeschosswohnung in Bogenhausen hat Boateng vor einiger Zeit gegen eine schicke Villa im Osten von Grünwald eingetauscht.

Die bekam vor knapp zwei Wochen ungebetenen Besuch. Nach AZ-Informationen drang ein Mann in das Haus ein und sah sich in aller Ruhe um.

Ein Zeuge sah am Tattag eine verdächtige Person auf dem Grundstück. Der Mann hatte es so eilig, dass er draußen auf der Straße sogar sein Radl vergaß.

Jérôme Boateng erstattete Anzeige bei der Polizei. Wie im restlichen Leben blieb er auch in dieser Lage ganz cool.

Juristisch ist der Fall allerdings kniffelig. Weil im Hause Boateng Tür und Tor offen standen, ist es juristisch gesehen kein Einbruch. Um den Täter wegen Diebstahls dran zu kriegen, müsste man wissen, was geklaut wurde. Boateng müsste eine Aufstellung liefern. Und da hat er offenbar Probleme.

Nach AZ-Informationen wird lediglich wegen Hausfriedensbruchs gegen Unbekannt ermittelt. Auf Nachfrage bestätigt die Polizei nur eine Anzeige. "Aus Gründen des Datenschutzes und wegen der laufenden Ermittlungen machen wir keine weiteren Angaben", sagte ein Sprecher.

Abgesehen von seiner heiß geliebten Schuhsammlung dürfte Jérôme Boateng kaum Mühe haben, die gestohlenen Dinge zu ersetzen. Bleibt abzuwarten, wann die ersten "Souvenirs" bei Internetauktionen auftauchen. Vielleicht ist der Täter aber auch nur ein Fan, der die Gunst der Stunde nutzte und alles für sich behält.

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