Jerome Boateng über Rückkehr: "Hätte nur Tuchel entschieden, würde ich heute das FC-Bayern-Trikot tragen"

Im vergangenen Herbst absolvierte Jerome Boateng ein Probetraining beim FC Bayern, zu einem Comeback im roten Trikot kam es aber nicht. Nun spricht Boateng über seine geplatzte Rückkehr.
von  AZ
Absolvierte ein Probetraining beim FC Bayern: Jerome Boateng.
Absolvierte ein Probetraining beim FC Bayern: Jerome Boateng. © IMAGO/Frank Hoermann

München - Der ein oder andere FC-Bayern-Fan staunte nicht schlecht, als er im Herbst Jerome Boateng (35) im Training an der Säbener Straße sah. Durch die Verletzungssorgen in der Abwehr wurde der damals vereinslose Innenverteidiger zum Probetraining eingeladen, sollte das Loch kurzfristig schließen. Doch eine Rückkehr in die bayerische Landeshauptstadt scheiterte.

Tuchel wollte Boateng wohl beim FC Bayern

Nun hat sich der Verteidiger erstmals zu seinem geplatzten Comeback an der Isar geäußert. Dabei machte Boateng klar, dass der Wechsel nicht an Bayern-Coach Thomas Tuchel (50) gescheitert sei. "Hätte nur Thomas Tuchel entschieden, würde ich heute das Bayern-Trikot tragen", sagte der 35-Jährige gegenüber der "Bild". 

Im selben Atemzug betonte Boateng: "Er war die treibende Kraft hinter meinem Engagement in München und der Möglichkeit, mich dort fit zu halten. Ich kann mich nur bei ihm bedanken. Aber dann hieß es, dass der Kader doch gut genug besetzt sei. Das wurde mir zumindest so gesagt." Boateng selbst hätte sich über eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte gefreut.

Boateng: "Werde Verein immer dankbar sein"

"Der FC Bayern ist für mich immer eine Herzensangelegenheit. Ich bin dem Verein unglaublich dankbar für die Chance, dass ich mich dort beweisen und später fit halten durfte. Ich werde dem Verein immer dankbar sein, immer Bayern-Fan bleiben", so der Weltmeister. 

Der Grund, warum Boateng kein Vertrag in München angeboten wurde, war nicht etwa sein Fitnesszustand.  Vielmehr schoben zahlreiche Anhänger und letztlich auch die Bayern-Bosse einem Engagement des Champions-League-Siegers von 2013 den Riegel vor. Der Hintergrund: Boateng wird vorgeworfen, seine Ex-Verlobte im Jahr 2018 geschlagen, verletzt und beleidigt zu haben. Im Oktober 2022 wurde der Routinier deshalb zu einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 1,2 Millionen Euro verurteilt. 

Jerome Boateng steht vor Gericht, nachdem er seine Ex-Verlobte vermeintlich geschlagen hat.

FC Bayern: Boateng hat Vertrag bei Ribéry-Klub unterschrieben

Im vergangenen September hatte das Bayerische Oberste Landesgericht das Landgerichtsurteil wegen eklatanter Rechtsfehler "in vollem Umfang" aufgehoben. Sowohl der Revision von Boateng als auch den Revisionen der Staatsanwaltschaft und Nebenklage wurde damit stattgegeben und das Verfahren zurück ans Landgericht München I verwiesen. Dort soll der Fall von einer anderen Kammer neu verhandelt werden. 

Boateng hat mittlerweile einen neuen Verein gefunden. Bei US Salernitana unterschrieb der ehemalige Bayern-Spieler einen Vertrag bis Saisonende. Dort trifft er auf Ex-Teamkollege Frank Ribéry (40), der bei den abstiegsbedrohten Italienern als Technik-Trainer arbeitet. "Ich freue mich sehr, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten", erklärte Boateng. Ob der Verteidiger nochmal zu alter Stärke findet, wird sich zeigen. 

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