Jérôme Boateng: Erster farbiger DFB-Kapitän?

Weltmeister Jérôme Boateng würde gerne zum ersten farbigen Kapitän der DFB-Elf aufsteigen. "Es wäre für mich eine Riesenehre."
ME |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Würde gerne in der DFB-Elf zeigen wo's langgeht: Weltmeister und Bayern-Verteidiger Jerôme Boateng.
dpa Würde gerne in der DFB-Elf zeigen wo's langgeht: Weltmeister und Bayern-Verteidiger Jerôme Boateng.

München - Bei FC Bayern zum Innenverteidiger von Weltformat gereift, im Sommer den WM-Titel gewonnen. Sportlich läuft es für Jérôme Boateng rund. Aufgrund seiner Entwicklung würde der Bayern-Star künftig in der Nationalelf mehr Verantwortung übernehmen. Nachdem Boateng von Bundestrainer Jogi Löw in den Kreis der Vertreter für Kapitän Bastian Schweinsteiger erhoben wurde, könnte er bald mit der Kapitänsbinde auflaufen - als erster farbiger Spieler überhaupt in der DFB-Elf.

"Es wäre für mich eine Riesenehre, als erster farbiger Spieler die Kapitänsbinde für Deutschland zu tragen. Einmal hatte ich sie mal kurz bei einem Länderspiel am Arm, aber dennoch ist es etwas anderes, die Mannschaft auf den Platz führen zu dürfen. Es ist nicht nur ein tolles Gefühl, sondern auch eine große Verantwortung, sagte Boateng im Interview mit der "Sport Bild."

Lesen Sie auch: Weltfußballer Matthäus: "Neuer? Ronaldo ist mein Favorit"

Boateng sieht es also logische Konsequenz seiner Entwicklung, voranzugehen: "Ich sehe mich in der Pflicht, den Kopf auch rauszustecken, wenn es nicht so gut läuft. Der Bundestrainer sieht, dass ich zwar keiner bin, der viel auf dem Platz rumschreit, aber der mit Leistung auf dem Platz Führungsqualitäten übernimmt. Nachdem nach der WM drei Führungsspieler zurückgetreten sind und ich seit 2009 dabei bin, gehöre ich sicher zu den erfahreneren Profis in der Mannschaft", sagte der Innenverteidiger. Nach der WM waren Kapitän Philipp Lahm, Miroslav Klose und Per Mertesacker zurückgetreten - alle samt erfahrene Spieler, die Lücken hinterließen.

Für Boateng, der sich als Pate der "Schule ohne Rassismus" und als Botschafter im "Jahr gegen Rassismus" einsetzt, wäre es "natürlich ein Zeichen. Es sollte egal sein, welche Hautfarbe ein Mensch hat. Ich weiß, wo meine Wurzeln liegen, so wie ich weiß, dass ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin. Ich sehe mich als Deutscher und zeige das gerne."

Boateng habe dabei auch Schattenseiten kennengelernt: "Ich habe erlebt, wie es ist, mit einer anderen Hautfarbe in Deutschland aufzuwachsen und meine Erfahrungen auch in der Jugend auf dem Fußballplatz gemacht. Es ist ein Thema, das leider auch im Fußball immer noch vorkommt. Deutschland ist meine Heimat, für die ich spiele und mit vollem Einsatz kämpfe."

Das zeige er auch in den Spielen mit der Nationalelf. "Beim WM-Finale habe ich die Hymne auch erstmals mitgesungen. Das war eine bewusste Entscheidung, weil es ein besonderes Spiel für ganz Deutschland war und mich emotional berührt hat", sagte Boateng, er messe dem Symbolcharakter der Hymne aber nicht die größte Bedeutung zu: "Ansonsten summe ich die Hymne lieber mit. Ich habe sie verinnerlicht und muss sie nicht zwangsläufig immer mitsingen."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.