"Jeder Spieler hat jetzt Druck"
Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge erklärt die neue, härtere Gangart gegenüber den Spielern, lobt Dante - und fordert mehr von Toni Kroos.
München - Der FC Bayern hat sich im Sommer grundneu ausgerichtet: Mehr Spieler im Kader, ein neuer Sportdirektor, eine neue Gangart. Diese wolle man den Spielern nun eindringlich vermitteln, erklärt der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge in einem Interview mit dem Magazin "Kicker".
Karl-Heinz Rummenigge im "Kicker“ über…
…die neue Gangart gegenüber den Spielern: "Wir mahnen jetzt, weil sich das permanente Loben in der Öffentlichkeit vor einem Jahr kontraproduktiv auswirkte. (…) Jeder Spieler hat jetzt Druck. Alle – außer Manuel Neuer und ganz wenige sonst – wissen, dass ein oder zwei Spieler hinter ihnen stehen, wenn sie nicht Vollgas geben.“
…deren Leistungen zuletzt: "Mit einigen Spielern kann man bisher hochzufrieden sein, bei anderen ist noch mehr Potenzial auszuschöpfen. Ich nenne aber keine Namen. Wir müssen uns jetzt als stabile Mannschaft präsentieren. (…) Wir dürfen uns in dieser Saison nicht viele Fehler erlauben, um Meister zu werden und um international weit zu kommen.“
…den Zeitpunkt, an dem man mit Trainer Jupp Heynckes über dessen auslaufenden Vertrag sprechen werde: "2013, das haben wir gemeinsam so besprochen. Wir gehen ehrlich miteinander um."
…seinen Umgang mit dem verlorenen Champions-League-Finale: "Ich habe es mir zweimal angetan seither, um die Reaktionen der verschiedenen Spieler zu sehen.“
…eigene Lehren aus der vergangenen Vize-Saison: "Wir müssen der Mannschaft diesen Geist vorleben, diese Besonnenheit. Die komplette Führung darf nicht zu emotional oder zu euphorisch reagieren, sonst bleiben die Spieler nicht cool. Wir müssen ihnen ehrlich sagen, wenn sie schlecht gespielt haben.“
…Neuzugang Dante: "Dante steht bombenfest, spielt extrem konzentriert. Bei seiner Vertragsunterzeichnung sagte er zu mir: 'Sie werden diesen Transfer nicht bereuen‘. Dennoch werde ich ihn nicht über Gebühr loben. Wir mahnen jetzt, weil sich das permanente Loben in der Öffentlichkeit vor einem Jahr kontraproduktiv auswirkte."
…Toni Kroos: "Da muss er den nächsten Schritt vollziehen. Der liebe Gott hat ihn mit überragenden Talenten ausgestattet; das ist Verpflichtung, konstant stabile Leistungen zu zeigen.“
…Neuzugang Mario Mandzukic: "Wir haben ihn lange gescoutet, mir gefiel seine physische Präsenz, wie sie Dieter Hoeneß oder Luca Toni hatten. Wir wollten einen Stürmer, der wehtut.“