Javi Martinez – der Baske, der zu den Bayern soll

Javi Martinez gilt als spanicher Patrick Vieira. Der 1,90 m große Defensivspezialist passt rein äußerlich gar nicht in die Nationalmannschaft, vielleicht aber zum FC Bayern.
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Javi Martinez gilt als spanicher Patrick Vieira. Der 1,90 m große Defensivspezialist passt rein äußerlich gar nicht in die Nationalmannschaft, vielleicht aber zum FC Bayern.
dpa Javi Martinez gilt als spanicher Patrick Vieira. Der 1,90 m große Defensivspezialist passt rein äußerlich gar nicht in die Nationalmannschaft, vielleicht aber zum FC Bayern.

GNIEWINO –  Rein äußerlich passt Javi Martinez so gar nicht ins Mittelfeld der Zwerge. Im Vergleich zu Xavi, Andres Iniesta oder David Silva fällt der 1,90 m große und robuste Defensivspezialist sofort auf. Auch der FC Bayern München hat ihn nicht übersehen. Der deutsche Rekordmeister will den 23 Jahre alten spanischen Fußball-Weltmeister vom Erstligisten Athletic Bilbao an die Isar holen.

Problem bislang: die festgeschriebene Ablöse von 40 Millionen Euro. Angeblich wird die Zahl aber schon kleiner. Sollte der Transfer klappen, hätten die Münchner den für sie perfekten Spieler verpflichtet. Sagen die Spötter. Denn wie die „Vize-Bayern“ weiß der gelernte Mittelfeldspieler, was es heißt, Endspiele zu verlieren.

Zweimal (2009, 2012) scheiterte er mit Bilbao im spanischen Pokalfinale, auch im Europa-League-Endspiel zog er in diesem Jahr den Kürzeren. „Das war sehr hart, beschissen. Ich wollte vier oder fünf Tage lang nicht aus dem Haus“, sagt Martinez: „Aber das Leben geht weiter. Man muss die Lehren aus den schlechten Erfahrungen ziehen und für das nächste Mal dazulernen.“

Zum Interesse der Bayern will er sich (noch) nicht äußern. Erst nach der Europameisterschaft werde er die Fragen nach seiner Zukunft beantworten, sagte der Fan des französischen Weltmeisters Patrick Vieira am Donnerstag auf einer Pressekonferenz im EM-Quartier der Spanier in Gniewino. Neben dem deutschen Rekordmeister sollen auch die spanischen Erzrivalen FC Barcelona und Real Madrid ihre Fühler nach ihm ausgestreckt haben.

Für die Bayern (und Barca) dürfte Martinez interessant sein, weil sie Verstärkungen für die Innenverteidigung und das Mittelfeld suchen. Seit Bilbaos Trainer Marcelo Bielsa Martinez in dieser Saison zum Innenverteidiger umgeschult hat, wäre der U21-Europameister die Lösung für gleich zwei Probleme.

„Bielsa dachte, dass ich in der Abwehr einen guten Job machen könnte. Am Anfang hat mich das viel Arbeit gekostet. Die Anpassung ist immer schwierig, aber es ging jedes Mal besser“, sagt Martinez: „Jetzt habe ich das Glück, zwei Positionen spielen zu können.“ Sein Glück könnte bald Bilbaos Pech sein. Immerhin würden die Basken wohl mit viel Geld für seinen Abgang entschädigt werden.

Die Münchner hätten Martinez inzwischen einen fürstlich entlohnten langfristigen Vertrag angeboten, schrieb die spanische Tageszeitung AS. Ein Netto-Jahressalär in Höhe von sieben Millionen Euro stehe zur Debatte. Ob Martinez aber überhaupt nach München wechseln möchte, ist fraglich.

Seinen Äußerungen zufolge schmeichelt ihm wohl eher das Werben der Katalanen. „Wenn man mich fragt, was ich über das angebliche Interesse von Barca denke, dann sage ich, dass es ein Symptom dafür ist, dass ich die Sache ganz gut mache“, sagt Martinez, betont aber auch: 'Mir gefällt es in Bilbao – und ich habe Vertrag." Seine Verbundenheit zum baskischen Klub, an den er noch bis 2016 gebunden ist, kommt nicht von ungefähr.

Martinez stammt aus der Region, wurde in Ayegui (baskisch: Aiegi) in der Provinz Navarra geboren und spielte auch schon in der baskischen Landesauswahl. 2006 holte ihn Bilbao aus der dritten Liga und legte für den damals erst 17-Jährigen stolze sechs Millionen Euro auf den Tisch. Der Youngster wurde beim achtmaligen Meister schnell zum Stammspieler. Geholfen haben ihm sein Fleiß und sein Ehrgeiz. Und, wie er einmal sagte: „Viel schlafen.“

 

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