James Rodriguez lacht wieder: Der Kolumbianer beim FC Bayern findet zu alter Stärke

Der Kolumbianer ist endgültig beim FC Bayern angekommen und spielt mittlerweile eine zentrale Rolle in der Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes. Der sagt: "Er wird noch wichtiger werden".
München - Er ist inzwischen ein echter Bayer, dieser James Rodríguez. Am vergangenen Wochenende, beim Fanklubbesuch im Allgäu, testete der Kolumbianer sein Können nicht nur beim Anzapfen und Nageln – James bekam auch eine riesige Kuhglocke geschenkt, mit seinem Namen und der Rückennummer 11 darauf. James lachte, es bestätigte sich der Eindruck der vergangenen Wochen: Da ist jemand angekommen, auf und neben dem Platz.
Als "neues Leben" bezeichnet James die Erfahrung beim FC Bayern: "Ich bin zufrieden und froh. Hier ist es ein bisschen ruhiger im Vergleich zu den anderen Ländern, wo ich gespielt habe." Bis zum Sommer war das Spanien, Real Madrid. Doch die Königlichen ließen James auf Leihbasis zu den Bayern ziehen. Für die vergleichsweise niedrige Gebühr in Höhe von 13 Millionen Euro für zwei Jahre. Eine Entscheidung, über die sich zuletzt sogar Real-Superstar Cristiano Ronaldo öffentliche beklagte.
Neue Position - neues Glück
Denn James, der WM-Torschützenkönig von 2014, hat sich bei den Bayern zu einem absoluten Leistungsträger entwickelt – erstaunlicherweise erst seit dem Trainerwechsel. Ex-Coach Carlo Ancelotti hatte auf den Transfer des 26-Jährigen gedrängt, Jupp Heynckes setzt die Fähigkeiten des Kolumbianers nun perfekt ein.
"Die Spieler brauchen eine gewisse Zeit zur Integration. Wenn man Südamerikaner ist, dann dauert es eben. Das war bei James der Fall", erklärte Heynckes vor dem Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln: "Außerdem spielt er jetzt eine Position, die es bei Real nicht gab. Dort hatte er Links- oder Rechtsaußen gespielt, bei mir spielt er im 4-3-3 als offensiver Mittelfeldspieler, da fühlt er sich pudelwohl." So einfach ist es manchmal im Fußball.
James hat seine Chance genutzt
Zweifellos profitiert James aktuell auch davon, dass Mittelfeld-Dirigent Thiago länger ausfällt, dass die Offensivstars Thomas Müller, Arjen Robben und Franck Ribéry Verletzungsprobleme hatten oder haben. Doch James hat seine Chance konsequent genutzt – mit zwei Toren und vier Vorlagen in 16 Spielen, mit tollen Pässen und Flanken. Und mit Qualitäten, die man so noch nicht von James kannte. "Er hat riesige Laufdaten und er ist sich nicht zu schade, für die Defensive zu arbeiten", sagt Heynckes. "Er kommt lachend zum Training und er wird noch wichtiger werden."
James’ Lachen – es ist ein gutes Zeichen für die Bayern. Im zentralen Mittelfeld haben sie nun eine Option mehr, selbst für Aufgaben auf höchstem internationalen Niveau. Das bewies Social-Media-König James zuletzt gegen Paris Saint-Germain, als er brillant spielte. "Siege gegen große Mannschaften wie PSG geben dir Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben", sagte er anschließend der spanischen Zeitung "As" und ergänzte selbstbewusst: "Wir haben gezeigt, dass wir uns vor niemandem in Europa verstecken müssen."
Heynckes als Vater des (James-) Erfolgs
Einen großen Anteil an James’ Aufschwung hat Heynckes. "Dass wir die gleiche Sprache sprechen, erleichtert alles", sagt James. "Ich habe eine gute Phase, weil ich jetzt mehr Einsatzzeiten bekomme. Ich genieße es und will dem Team einfach helfen, zu gewinnen." Sein Verhältnis zu Heynckes sei "sehr gut". Und genau das kann man auch über James’ Entwicklung beim FC Bayern sagen.