Irre Zahlen: Ist die aktuelle Offensive des FC Bayern die beste aller Zeiten?

Der FC Bayern feiert beim VfB Stuttgart einmal mehr ein Schützenfest und steuert auf einen historischen Saisonrekord zu. Robert Lewandowski stellt fast im Vorbeigehen einen Bestwert von Gerd Müller ein und Serge Gnabry freut sich über ein "Fünferle".
von  AZ/dpa
Serge Gnabry (l.), Thomas Müller (m.) und Robert Lewandowski bejubeln den 5:0-Sieg in Stuttgart.
Serge Gnabry (l.), Thomas Müller (m.) und Robert Lewandowski bejubeln den 5:0-Sieg in Stuttgart. © IMAGO / ULMER

München/Stuttgart - Mit der Freude über seine erste Herbstmeisterschaft wollte sich Julian Nagelsmann nach dem 5:0-Sieg über den VfB Stuttgart am Dienstagabend nicht lange aufhalten – schließlich stehen in dieser Saison noch wichtige Ziele an. Eines davon nimmt der Trainer des FC Bayern ganz unumwunden ins Visier: Den ewigen Bundesliga-Torrekord von 101 Treffern.

"Ja, das würde etwas bedeuten", sagte Nagelsmann nach der Gala im Ländle: "Es ist jetzt nichts, was ich jeden Tag aufs Plakat schreibe. Aber grundsätzlich sind Tore das Salz in der Suppe und das, warum Menschen ins Stadion gehen – hoffentlich bald wieder."

FC Bayern bringt Bestmarke von Beckenbauer, Müller und Co. ins Wackeln

Die Richtung stimmt jedenfalls. 52 Treffer haben die Bayern an den ersten 16 Spieltagen dieser Saison schon erzielt. Die bisherige Bundesliga-Bestmarke, die 1971/1972 von der legendären Bayern-Mannschaft um Gerd Müller, Franz Beckenbauer und Paul Breitner aufgestellt wurde, liegt bei 101 Toren in einer gesamten Spielzeit. Machen die Münchner nach ihrer seit Dienstag feststehenden Herbstmeisterschaft auch am Freitag gegen den VfL Wolfsburg und ab Januar in der Rückrunde weiter wie bisher, könnte die Marke fallen.

Der Torhunger von Robert Lewandowski scheint jedenfalls ausgeprägt wie eh und je. 42 Bundesliga-Tore hat der Stürmer-Star in diesem Kalenderjahr bereits erzielt und damit den bisherigen Rekord von Gerd Müller von 1972 eingestellt. Wettbewerbsübergreifend kommt der Pole nun schon auf beeindruckende 68 Tore in diesem Kalenderjahr. Zum Vergleich: Der Karrierebestwert von Mega-Star Cristiano Ronaldo liegt bei 69 Treffern.

Gegen den angeschlagenen VfL Wolfsburg (Freitag, 20.30 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker), der nun sechs Pflichtspielniederlagen in Serie kassiert hat und dem er 2017 einen historischen Fünferpack in neun Minuten eingeschenkt hatte, könnte der Pole noch nachlegen.

Serge Gnabry meldet sich eindrucksvoll in der Startelf zurück

Dazu hat sich Serge Gnabry mit gleich fünf Scorerpunkten in Stuttgart eindrucksvoll zurückgemeldet. "Ich habe mir viel vorgenommen, nachdem ich zuletzt nicht so viel Einsatzzeit hatte. Ich war motiviert, dass es dann so ein Spiel wird, hätte ich mir auch nicht erträumt", sagte der Nationalspieler, nachdem er in seiner Heimatstadt drei Tore selbst erzielt und die anderen zwei von Lewandowski vorbereitet hatte.

Insgesamt war es übrigens schon das zweite Mal, dass Gnabry an fünf Treffern in einem Spiel beteiligt war. Erstmals war das dem Nationalspieler bei der 7:2-Gala der Bayern bei den Tottenham Hotspur im Oktober 2019 gelungen.

Thomas Müller gratuliert Serge Gnabry zum "Fünferle"

Wochenlang war der 26-Jährige aufgrund von Rückenproblemen angeschlagen gewesen. Bei seinem ersten Startelf-Einsatz seit dem zwölften Spieltag war er nun Hauptdarsteller der großen Bayern-Gala und durfte von Teamkollege Thomas Müller Glückwünsche zum "Fünferle" entgegennehmen. 

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Bemerkenswert: Gerade mal eineinhalb Wochen ist es her, dass den Bayern in Dortmund der Sturz von der Liga-Spitze drohte. Seitdem haben sie Platz eins mit drei Siegen zementiert, vorzeitig ihren 25. Herbstmeister-Titel klargemacht – und könnten mit dem ewigen Torrekord als beste Offensive der Bundesliga in die Annalen eingehen.

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