Irre Quote! Leroy Sané bleibt Bayerns Mister Champions League
München - Auch mehr als zwei Jahre nach seiner Verpflichtung gibt Leroy Sané Fans und Verantwortlichen des FC Bayern noch immer Rätsel auf. Zwischen Genie und Wahnsinn deckt der polarisierende Angreifer sämtliche Grautöne ab, auf Weltklasse-Galas folgen gerne auch mal frustrierende Lustlos-Auftritte.
Auf eines ist jedoch Verlass: Sobald die Champions-League-Hymne ertönt, zeigt sich der 26-jährige Edeltechniker stets von seiner besten Seite. Jüngstes Beispiel war seine herausragende Leistung beim 5:0-Schützenfest gegen Viktoria Pilsen am vergangenen Dienstag. Schon nach sieben Minuten hämmerte Sané den Ball mit seinem starken linken Fuß aus rund 20 Metern eiskalt unter die Latte und sorgte so für den frühen Dosenöffner.
FC Bayern: Leroy Sané läuft in der Champions League zu Hochform auf
Kurz nach der Pause vollendete er ein feines Zuspiel von Sadio Mané nach sehenswerter Ballannahme zum zwischenzeitlichen 4:0. Auch sonst war er für die bemitleidenswerten Verteidiger der Tschechen kaum zu greifen und sprühte nur so vor Spielfreude (AZ-Note 1).

Ohnehin scheint Sané die Königsklasse besonders zu liegen. Nach drei Gruppenspielen kommt er bereits auf vier Tore und eine Vorlage. Noch beeindruckender: Seit Beginn der vergangenen Saison erzielte er in 13 Partien zehn (!) Tore und legte sieben weitere auf. Sané ist Bayerns Mister Champions League!
Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der den 26-Jährigen im Sommer auch öffentlich in die Pflicht genommen hatte, geriet nach dessen jüngster Gala ins Schwärmen. "Ich denke, dass er verstanden hat, was wir und die Zuschauer von ihm verlangen – und an ihm lieben: Wenn er mit verteidigt und nach vorne seine Stärken ausspielt, kann er einer der besten Spieler überhaupt werden."
Liefert Leroy Sané auch im Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund?
Aus den Aussagen des Sportchefs lässt sich fast ein bisserl Erleichterung heraushören. Schließlich war er es, der Sané vor zwei Jahren nach langem Tauziehen als Königstransfer von Manchester City verpflichtet hatte. Nicht als launischen Mitläufer, sondern als Unterschiedsspieler.
Dass er genau dazu auch konstant in der Lage ist, kann Sané am kommenden Wochenende im Topspiel bei Borussia Dortmund unter Beweis stellen. Dass am Samstagabend vor dem Anpfiff keine Champions-League-Hymne ertönt, sollte ihm dabei herzlich egal sein.
