"Irgendwann geb' ich dir nicht mehr die Hand": Knallt es wieder zwischen FC-Bayern-Coach Tuchel und Streich?

München - Freitagabend, Flutlicht-Duell im idyllischen Breisgau. Es könnte ein harmonischer Abend werden – oder machen da die beiden Trainer an der Seitenlinie einen Strich durch die Rechnung?
Denn um 20.30 Uhr (DAZN und im AZ-Liveticker) trifft nicht nur der SC Freiburg auf den FC Bayern, es kommt auch zum nächsten Aufeinandertreffen zwischen Thomas Tuchel und Christian Streich. Und da herrschte in der Vergangenheit Knall-Gefahr.
Thomas Tuchel und Christian Streich liefern sich 2012 ein hitziges Wortgefecht
Beide Übungsleiter kennen sich schon lange, trafen bereits im Jugendfußball aufeinander und lieferten sich teils hitzige Duelle. So gab es bereits in der Saison 2008/09 zwischen Tuchel (damaliger U19-Trainer in Mainz) und Streich (U19-Trainer in Freiburg) ein lautstarkes Verbal-Duell an der Seitenlinie. "Das war schon in der A-Jugend so, dass wir uns vor und nach dem Spiel besser verstanden haben als währenddessen", bestätigte Tuchel am Donnerstag auf der Pressekonferenz der Münchner.
Besonders in Erinnerung dürfte das erste Bundesliga-Duell der beiden Alphatiere im Jahr 2012 geblieben sein. Nach dem 1:1 zwischen Mainz und Freiburg kam es im Spielertunnel zu einem Wortgefecht: "Wieso kommst du zehnmal und zeigst mir die Faust? Irgendwann geb' ich dir nicht mehr die Hand", brüllte Tuchel sichtlich erregt und schimpfte in Richtung Streich.
Jetziger FC-Bayern-Coach Tuchel nannte Vorfall einen "Wahrnehmungsfehler"
Der mittlerweile 58-jährige Freiburg-Coach gestikulierte während der Partie immer wieder in Richtung der Mainzer Bank – zu den damaligen Gründen wollte aber niemand etwas sagen. Einen "Wahrnehmungsfehler" nannte Tuchel den Vorfall. Später räumte Streich ein, dass eine Schiedsrichter-Entscheidung der Auslöser des Streits war.
Nach den Begegnungen tauschen sich beide Trainer stets lange und gerne aus, wie Tuchel vergangenes Jahr bestätigte. "Wir kennen uns seit der Jugend, da waren es enge Duelle zwischen Freiburg und Mainz. Wir haben danach immer am Mannschaftsbus weiter über Fußball diskutiert. Er hat sich in Freiburg Legendenstatus erarbeitet", erklärte der 50-Jährige im April 2023.
Kurios: Während Tuchel in der Bundesliga noch ungeschlagen gegen Streich ist (sieben Siege, zwei Remis), scheiterte er im DFB-Pokal gleich in beiden Viertelfinal-Duellen an ihm, bzw. seinem SC Freiburg. Mit Mainz verlor er Februar 2013 zu Hause mit 2:3, mit Bayern im April 2023 ebenfalls daheim mit 1:2.

Tuchel zum Duell mit Streich: "Kämpfen beide emotional für unsere Mannschaften"
Kann man bei den beiden Coaches also von einer Hassliebe sprechen? "Auf gar keinen Fall Hass. Es ist schwer, gegen Christian nicht emotional zu coachen, weil er emotional coacht", so Tuchel damals. Während der 90 Minuten am Freitagabend wird von einem möglicherweise gar freundschaftlichen Verhältnis aber auch diesmal kaum etwas zu sehen sein.
"Das ist normal. Wir kämpfen beide emotional für unsere Mannschaften", betonte Tuchel. Sein Gegenüber schlug hingegen auf der Pressekonferenz mildere Töne an. "Es braucht niemand was zu erwarten. Erstens bin ich total angeschlagen und zweitens werde ich immer älter. Sie können sozusagen den Fernseher ausschalten und das Radio an."
Bei nächstem Streit mit Streich: Tuchel droht eine Sperre
Ein Tatsache, die womöglich auch Tuchel beherzigen sollte. Denn kommt es zu einem erneuten Streit-Duell mit Streich, könnte dies Folgen haben. Eine weitere Gelbe Karte hätte für den Bayern-Coach nämlich Konsequenzen. Der 50-Jährige müsste im kommenden Bundesliga-Spiel gegen Mainz 05 auf der Tribüne Platz nehmen – ausgerechnet gegen Tuchels alte Liebe und dem Anfang der Hassliebe mit Freiburgs Streich.
Tuchel seinerseits würde damit auch eine Wette mit Sky-Moderator Patrick Wasserziehr verlieren, der ihn im November nach der dritten Gelben Karte fragte, ob er die Bundesliga-Saison ohne Gelb-Sperre überstehen würde. "Das wird schwer, das ist fast unmöglich", hatte Tuchel damals zugegeben. "Aber ich werde es versuchen.“