Transferhammer: Unternehmer will dem FC Bayern Cristiano Ronaldo finanzieren

München - Aus drei mach eins – oder keins? Ob der FC Bayern in dieser Saison nach dem Aus in Champions League und DFB-Pokal wenigstens noch die Meisterschaft in der Bundesliga holt, ist für die sportliche Zukunft von Mannschaft, Trainer und womöglich auch die persönliche Zukunft der Bosse des FC Bayern ganz entscheidend.
Internet-Millionär würde Ronaldos Transfer zum FC Bayern zahlen
Für den Werbefaktor der Münchner hingegen nicht – ein Titel mehr oder weniger macht für die Strahlkraft des Rekordmeisters offensichtlich keinen Unterschied. Sonst wäre Vorstandschef Oliver Kahn an einem Donnerstag Ende April wohl kaum ein ungewöhnliches Angebot ins elektronische Postfach geflattert – ein Angebot, das die Welt des Sport-Sponsorings in der 50+1-Nation Deutschland komplett aus den Angeln heben könnte.
Ein Internet-Millionär aus NRW will dem FC Bayern tatsächlich Cristiano Ronaldo sponsern! Markus Schön, so heißt der Unternehmer (buero.de) aus Detmold, bietet Bayern-Boss Kahn in einer E-Mail (liegt der AZ vor) an, einen Transfer des fünfmaligen Weltfußballers zur neuen Saison zu finanzieren.
Transfer zum FC Bayern? Cristiano Ronaldo wechselte letztes Jahr nach Saudi-Arabien
Seit vergangenem Winter und dem erzwungenen Abschied von Manchester United steht Ronaldo bei Saudi-Klub Al-Nassr FC unter Vertrag, soll dort pro Saison 200 Millionen Euro verdienen. Aber trotz des Mega-Gehalts – wirklich glücklich scheinen der 38 Jahre alte Mega-Star und seine Frau Georgina im streng muslimischen Königreich nicht zu sein.
Genau an diesem Punkt will der buero.de-Chef ansetzen. Laut Schön wäre der FC Bayern genau die richtige Weltmarke, um den Portugiesen aus der sportlichen Bedeutungslosigkeit in der Wüsten-Liga zurück auf die große europäische Fußballbühne zu locken.
Ronaldo zum FC Bayern: Unternehmer verfolgt (persönliche) wirtschaftliche Interessen
Dafür, so spekuliert Schön, könnte Ronaldo dann sogar bereit sein, "Gehaltszugeständnisse, die bei den kolportierten 200 Millionen Euro per annum Jahresvergütung zwingend notwendig wären", hinzunehmen.
Schön, der neben seinen eCommerce-Aktivitäten auch eine traditionsreiche Vermögensverwaltung (gegründet 1968 in München) betreibt, ist nicht in erster Linie Bayern-Fan, sondern viel mehr ein clever kalkulierender Geschäftsmann. "Unser Verbund aus insbesondere buero.de, unser Vermögensverwalter Schön & Co. und unsere gemeinnützige Stiftung soll dadurch schneller wachsen", beschreibt Schön in der Mail an Kahn ganz offen die wirtschaftliche Intention seines Vorschlags.
Dabei unterscheiden sich Schöns Ziele kaum von dem, was sich alle Unternehmen versprechen, die mit dem FC Bayern werben. Egal ob Allianz, Audi, Adidas und der Telekom bis hin zu Qatar Airways – immer geht es den Firmen um einen maximalen Image-Gewinn!
Für Ronaldo-Wechsel zum FC Bayern: Markus Schön legt klaren Plan vor
Schöns Plan für den potenziellen Sensations-Deal klingt dabei erstaunlich simpel: "Denkbar wäre, dass wir uns verpflichten würden, Ablösesumme bzw. Leihgebühr über einen zu definierenden Sockelbetrag hinausgehendes Gehalt zu übernehmen, wenn unser Unternehmen deutlich als 'Ermöglicher' des Wechsels wahrgenommen wird und wir bestimmte Marketing-Themen miteinander umsetzen können."
Und sollte eine Leihe nicht möglich sein, "würden wir bei einer Ablöse eine Beteiligung an den Trikoterlösen erwarten, um unser finanzielles Risiko zu begrenzen".
Geschäftsmann Markus Schön wollte schon Galeria-Karstadt-Kaufhof übernehmen
Auch wenn keine offiziellen Zahlen bekannt sind, stemmen könnte Schön wohl so einen Deal. Immerhin hatte buero.de zwischenzeitlich mal erwogen, 47 Filialen der insolventen Galeria-Karstadt-Kaufhof-Kette inklusive Belegschaft zu übernehmen. Sogar einen Namen für die neuen Geschäfte hatte man schon gefunden: "Schön hier".
Nach intensiven Gesprächen wurde der Deal dann aber doch noch abgeblasen.
Letztes Jahr hätte Ronaldo nicht zu "Philosophie des FC Bayern gepasst"
Ob es im Fall von CR7 und dem FC Bayern nun anders läuft? In der Mail an Kahn outet sich Schön als großer Fan des Portugiesen. Außerdem hatten die Bayern-Bosse im letzten Winter selbst über eine Ronaldo-Verpflichtung – zumindest kurzzeitig – nachgedacht. Berater Jorge Mendes hatte nach dem United-Aus seinen Schützling bei der Chefetage an der Säbener Straße angepriesen. Ohne Erfolg.
"Wir haben das Thema diskutiert – sonst würden wir unseren Job nicht gut machen. Ich persönlich finde, dass Cristiano Ronaldo einer der größten Fußballer ist, die es jemals auf diesem Planeten gab. Aber wir kamen zu dem Schluss, dass er bei aller Wertschätzung von uns allen in der aktuellen Situation nicht zu unserer Philosophie gepasst hätte", erklärte Kahn damals.
Wäre so ein Transfer von Ronaldo zum FC Bayern überhaupt legal?
Ob es sich der ehemalige Titan bei Schöns Angebot nun doch anders überlegt? Und ob so eine Idee überhaupt mit den strengen Lizenzierungsauflagen der DFL in Einklang zu bringen wäre?
Einen Stürmer können die Münchner ja gebrauchen. Aber nach AZ-Informationen hat sich bei Schön bislang noch niemand vom FC Bayern gemeldet.