Innenverteidigung: Ein Job für Joshua

München – Pep Guardiola erwähnte diese durchaus wichtige Information in einem Nebensatz, beinahe wäre sie untergegangen, es gab ja schließlich eine Fülle an Themen, über die der Bayern-Trainer sonst noch referierte. „Javi wird noch vier bis sechs Wochen fehlen“, sagte also Guardiola. Und verriet damit, dass Bayerns Abwehr-Star Javi Martínez wohl doch länger ausfallen wird, als zunächst angenommen.
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Die Bayern hatten nach Martínez’ erfolgreich verlaufener Knie-Operation am Dienstag verkündet, der 27-Jährige werde wohl einen Monat fehlen. Nun, nach der jüngsten Pep-Berechnung, stünde Martínez im schlimmsten Fall sogar erst nach dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Juventus Turin (16. März) wieder zur Verfügung. Auch Abwehrboss Jérôme Boateng fällt monatelang aus. Seine Rückkehr wird erst im April erwartet.
„Wenn es viele Flanken gibt, haben wir ein Problem“
Für Guardiola und die Bayern heißt das: umbauen. So wie schon am vergangenen Wochenende gegen 1899 Hoffenheim, als der Star-Trainer mal wieder überraschte und Joshua Kimmich in der Innenverteidigung aufstellte. „Joshua hat gut gespielt, er hat die Qualität. Wir haben einen neuen Innenverteidiger“, sagte Guardiola. Kimmich (Pep: „Er ist fast mein Sohn“) gefiel die Rolle an der Seite Holger Badstubers ebenfalls. „Das passt mit ihm, er gibt die Kommandos“, sagte Kimmich auf AZ-Nachfrage. Ein Job für Joshua.
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Gegen Leverkusen werden wohl wieder der nur 1,76 Meter große Kimmich und Badstuber gemeinsam verteidigen – obwohl Bayer mit Stefan Kießling einen der kopfballstärksten Stürmer der Liga aufbietet. „Natürlich, wenn es viele Flanken gibt, haben wir ein Problem“, sagte Guardiola, „aber das haben alle Innenverteidiger der Welt gegen Kießling im Strafraum.“ Auch für Kießlings Sturmpartner hatte Pep ein dickes Lob parat: „Chicharito kenne ich gut, sein Torriecher im Strafraum ist außergewöhnlich.“ Der mexikanische Volksheld erzielte bereits 13 Saisontore, in den vergangenen fünf Partien traf er siebenmal.
Auf Neuzugang Serdar Tasci muss Guardiola derweil noch verzichten. „In zwei, drei Tagen wird er wieder trainieren“, sagte der Bayern-Trainer. Ob Tasci, der sich im Training bei einem Zusammenprall mit Sebastian Rode eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen hat, schon im Pokal-Viertelfinale beim VfL Bochum kommenden Mittwoch zur Verfügung steht? Pep klang nicht so: „Er wird uns helfen, er hat Erfahrung, ist ein schneller Spieler und gut am Ball. Aber er braucht das Training. In Russland dauert die Winterpause viel länger als hier.“ Seit Ende November hat Tasci nicht mehr gespielt, damals noch für seinen Ex-Klub Spartak Moskau.