„In Liga drei gibt’s halt auf die Socken“

Regensburg, Oberhausen und Erzgebirge Aue: Wieso sich Bayern-Star Luca Toni, zuletzt gegen unterklassige Teams gleich viermal torlos, schwer tut - und was seine Gegenspieler vom Italien-Star denken.
von  Abendzeitung
Immer wieder Alexander Maul: Auch in Tonis zweiten Spiel gegen Jahn Regensburg blieb der Weltmeister ohne Treffer gegen den Kapitän der Regensburger.
Immer wieder Alexander Maul: Auch in Tonis zweiten Spiel gegen Jahn Regensburg blieb der Weltmeister ohne Treffer gegen den Kapitän der Regensburger. © dpa

MÜNCHEN - Regensburg, Oberhausen und Erzgebirge Aue: Wieso sich Bayern-Star Luca Toni, zuletzt gegen unterklassige Teams gleich viermal torlos, schwer tut - und was seine Gegenspieler vom Italien-Star denken.

Mit seinem Deutsch ist es auch in der dritten Saison immer noch nicht so weit her, doch ein paar Kernsätze hat Luca Toni auch in der Sprache seines Arbeitgebers parat. Am Dienstagabend nach dem blamablen 0:1 im Trainingsspiel beim SSV Jahn Regensburg sagte er knapp: „Ich bin bereit.“ Sehr viel mehr kam diesmal nicht – dass sein Trainer wenig von öffentlich vorgetragenen Stammplatzforderungen hält, dürfte ihm mittlerweile jemand übersetzt haben.

Es war sein viertes Saisonspiel für den FC Bayern: im Pokal gegen Oberhausen und zwei Mal dritte Liga im Team von Mehmet Scholl. Statistisch gesehen: ein Desaster für den Weltmeister. Vier Spiele, null Tore. Gegen Teams wie Regensburg, Oberhausen und Erzgebirge Aue.

Seine Gegenspieler finden dennoch lobende Worte für den lange Verletzten. Tomasz Kos, Innenverteidiger beim FC Erzgebirge Aue, sagt: „Der ist schon ein guter Fußballer, vor allem verdammt kopfballstark. Der ist zwei Meter groß und wiegt 110 Kilo - den zu schieben, das ist schon der Wahnsinn.“ Wegen der fehlenden Spielpraxis tue er sich halt noch etwas schwer, so Kos: „Gerade in der dritten Liga gibt’s halt immer wieder auf die Socken, da wird gekratzt und gezogen – das ist er glaube ich nicht so wirklich gewöhnt.“

Kollege Alexander Maul hat mit Jahn Regensburg nun schon zwei Mal gegen Luca Toni gespielt, „beide Male zu null - das sagt einiges“, so Maul. Aber: „Der ist schon richtig klasse, wenn er am Ball ist. Wenn er ihn hat, ist er sehr gefährlich, setzt seinen Körper gut ein. Aber er hat halt viel zu wenig Bälle bekommen.“

Tonis Mannschaftskamerad Mark van Bommel sieht das ähnlich: „Er hatte es sehr schwer, weil die Regensburger immer mit neun Mann hinter dem Ball gestanden sind. Aber er hat fast jedes Mal den Ball behauptet und seine Sache gut gemacht“, lobte der Kapitän. Ob es für eine Nominierung für die Partie am Samstag gegen den SC Freiburg reicht, ließ Louis van Gaals Assistent Andries Jonker noch offen: „Über die Aufstellung gegen Freiburg denken wir die nächsten Tage nach. Aber wir waren sehr zufrieden mit Luca Toni und auch mit Mark van Bommel.“

Dass Toni die ständigen Niederlagen gegen Regensburg (0:5 und 0:1) auf die Nerven gehen, habe ihm der Italiener bestätigt, erzählt Alexander Maul: „Er hat zu mir gesagt: Nächstes Mal kommen wir mit der kompletten Mannschaft, und ich schieße dann die Tore.“

Thomas Becker

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